Biofore Magazin 2022

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Pesonen zufolge haben sich die Ausgangslage und die

Marktaussichten von UPM durch die ungünstige Wirtschaftslage nicht verändert. Das Unternehmen setzt seine Strategie und seine Wachstumsprojekte mit einer starken Bilanz fort.

Läuft die Regionalisierung? Die Biofore-Strategie ist eine Antwort auf denKlimawandel: Das Un ternehmen stellt Produkte aus Forstbiomasse her, um den Einsatz fossiler Materialien und Energien zu reduzieren. Nun wird der Kli mawandel zumindest vorerst durch den Krieg, die Energiekrise und die geopolitischen Turbulenzen überschattet. Pesonen zufolge werden die Veränderungen in Wirtschaft, Ener gie, Nahrungsmittelindustrie und Logistik möglicherweise von Dau er sein und sowohl die Gesellschaft als auch Privatpersonen auf eine harte Probe stellen. „Aus Sicht von UPM haben sich die Ausgangslage und die Markt- aussichten jedochnicht verändert. Dank einer starkenBilanz können wir unsere Strategie- und Wachstumsprojekte weiterhin umsetzen“, so Pesonen. Pesonen hebt drei Punkte hervor. Erstens die starke Bilanz, zweitens das richtige Geschäftsmodell, dessen Fokus auf der Um setzung strategischer Projekte und einer gesunden Unternehmen sleistung liegt und drittens – so international UPM auch ist – Roh- stoffbeschaffung, Produktion und Kundenservice auf lokaler Ebene. Lokalität ist wichtig, da Globalisierung in Regionalisierung um schlagen kann, was Handelsbarrieren und Störungen des Waren flusses zur Folge haben könnte. „Aber auch vor diesem Hintergrund können wir eine gute Perfor mance abliefern. UPM ist gut aufgestellt und bereit, nicht nur Her ausforderungen zu meistern, sondern auch Chancen zu nutzen“, so Pesonen. Eine interessante Frage ist, welche Veränderungen das neue geo

politische Umfeld in China und Asien – wichtige Märkte für UPM - mit sich bringen wird. Pesonen geht davon aus, dass das kommende Jahr zeigen wird, wie China das Coronavirus überwinden und ob das Land sich in eine neue Richtung bewegen wird. „An der Tatsache, dass Asien ein großer, wachsender Markt ist, in dem das Wachstum und die Urbanisierung der Mittelklasse rasch voranschreiten, hat sich nicht geändert. Die Ausgangslage bleibt die gleiche.“ Die Produkte aus Leuna kommen zur rechten Zeit Auf der Weltkarte von UPM nimmt Deutschland eine wichtige Stel lung ein. Pesonen wird häufig gefragt, wie es dort angesichts der Wirtschaftslage und der drohenden Gasengpässe mit der Papierin dustrie weitergehen wird. Er macht sich zwar Gedanken, weist aber darauf hin, dass Druck papiere heute keinen großenAnteil mehr an denUmsatzerlösen oder gar am Gewinn des Unternehmens ausmachen und dass nicht alle deutschenWerke über die gleichen Voraussetzungen verfügen. „Manche Werke betreiben ein Biokraftwerk und erzeugen Wärme und Strom für die umliegenden Gemeinden. Aber für die Fabriken, die nur Erdgas nutzen, wird es sicherlichHerausforderungen geben.“ Trotz einiger dunkler Wolken über Deutschland gibt es für UPM dennoch einen Lichtblick: die Biochemikalien-Raffinerie in Leuna. „Wir sind wirklich die ersten, die chemische Produkte aus Forst biomasse herstellen. Das ist vor allem insofern von Vorteil, als der vor Ort eingesetzte Rohstoff nichts mit Russland zu tun hat“, betont Pesonen.

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