Biofore Magazine DE 01/2019
Norwegen befindet sich auf einem ehrgeizigen Weg zur Reduktion von Transportemissionen: Laut der norwegischen Umweltorganisation ZERO werden nachhaltige Biokraftstoffe dabei eine wichtige Rolle für das Transportwesen der Zukunft und für die Bioökonomie spielen.
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den wachsenden Biokraftsto markt in Norwegen. „Das Ziel der aktuellen norwegi- schen Richtlinie ist, die Verwendung von Biokraftsto en im Straßenverkehr bis 2020 um 20 Prozent und bis 2030 um40 Prozent zu steigern – je nachdem, wie sich die Technologien und andere Alternativen entwickeln. Die Verwendung von nachhal- tigen Biokraftsto en wird auch imnatio- nalen Transportplan stark befürwortet. Derzeit warten wir auf die verpflichtende 1-Prozent-Regelung imFlugsektor, die ab 1. Januar 2019 in Kraft treten wird.“ Gute Aussichten für Biokraftstoffe Biokraftsto e hatten in Norwegen ihre „Höhen und Tiefen“, aber im Jahr 2015 wurde eine neue, ehrgeizigere Strategie zur Reduktion der Transportemissionen eingeführt, was zu einer wachsenden Verwendung der Biokraftsto e führte. Manche Biokraftsto e haben sich als umweltfreundlicher erwiesen als andere, und die Nachhaltigsten werden nun gefördert. Laut Fløystad hegt man die Ho nung, dass Norwegen seine fortschrittlichen forstbasierten Biokraftsto e vermehrt verwendet. Auch wenn forstbasierte Biomasse, vor allem in den nordischen Ländern, gutes Rohmaterial für Biokraft- sto e liefert, ist eine gewisse Skepsis immer noch vorhanden. „Es wurde eingewendet, dass nicht genügend nachhaltiger Biokraftsto vorhanden sei, umdie Verwendung fossiler Brennsto e zu reduzieren. Aber wir bei ZERO sehen Biokraftsto nicht als einzige Alternative zu fossilen Brenn- sto en. Am besten wäre eine Kombination aus Biokraftsto en und Fahrzeugen, die mit Batterien undWassersto betrieben werden.“
n den letzten Jahren hat Norwegen, der größte Öl- und Gasprodu- zent Westeuropas, zahlreiche
Maßnahmen ergri en, um seinen CO ¹ -Fußabdruck zu reduzieren. Die neue Plattformder Regierung setzt auf eine Energiewende und Investiti- onen in neue Technologien. „Wir müssen den Verbrauch fossiler Brennsto e reduzieren und dürfen dabei keine Zeit verschwenden. Hierfür müssen viele Dinge auf einmal geschehen. Die Verwendung von nachhal- tigen Biokraftsto en ist ein wichtiger Teil der Lösung imTransportwesen. Hinzu kommen Elektrofahrzeuge, die mit Batte- rien oder Wassersto betrieben werden. Diese Alternativen sollten nicht miteinander konkurrieren, sondern sich gegenseitig ergänzen“, so Kåre Gunnar Fløystad , Head of Policy and Research bei der Zero Emission Resource Organisation (ZERO). ZERO ist eine norwegische Nichtregie- rungsorganisation, die sich für neue Techno- logien und emissionsfreie Lösungen für alle Sektoren einsetzt. Biokraftsto e sind dabei eine wichtige Alternative zu fossilen Brenn- sto en. „Gemeinsammit politischenEntschei- dungsträgern arbeitenwir an einer Richtlinie
für einnachhaltigeres Trans- portwesen. DiePolitik ist sich bei diesemThema einig und auchüber dieGründe für die Verwendung vonBiokraft- sto en imKlaren. Für die Politik sindBiokraftsto e ein Teil der Lösung, daher soll die Nachhaltigkeit der Biokraft- sto e erhöhtwerden“, führt Fløystad aus. Auch deswegen verweist das neue Regierungspro- grammwiederholt auf
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Kåre Gunnar Fløystad
1/2019 | 31
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