UPM-Biofore-Magazine-1-2015-DE

D ie Erstellung dieses Berichts war sehr interessant aber eine große Herausforderung – schließlich wird die Gesetzgebung beträchtlichen Einfluss auf verschiedene Branchen sowie die Energie- und Klima- politik in ganz Europa haben“, so Torvalds. Die Europäische Union beabsichtigt, 10 % des Kraftstoffverbrauchs bis 2020 mit erneuerbaren Energiequellen abzudecken. Der angestrebte Anteil erneuer- barer Energiequellen imGesamtenergieverbrauch liegt bei 20 %. „Umdieses Ziel zu erreichen, benötigen wir auf jeden Fall erneuerbare Bio- kraftstoffe der zweiten und dritten Generation. Europäische Unternehmen haben erhebliches Potenzial auf demBiokraftstoffmarkt, aber wir brauchen auch eindeutige politische Richtlinien“, betont Thorvalds.

Biokraftstoff-Gesetzgebung – Was ist der nächste Schritt der EU?

Aufstieg in die nächste Generation Ziel der EU-Gesetzgebung ist es, die Nutzung von Biokraftstoffen der ersten Generation zu verringern, da sich Rohstoffe wieMais und Zuckerrohr auch für die Lebensmittelproduktion eignen. „Es geht darum, Investitionen für die Entwicklung von Biokraftstoffen der zweiten Generation zu sichern. Die Technologie in diesemBereich hat in den letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht und viele Innovationen auf den Markt gebracht“, so Torvalds. Biokraftstoffe der zweiten Generation werden aus Restprodukten beim Holzeinschlag, Abfall und Rohstoffen hergestellt, die nicht aus demLebensmittel­ bereich stammen. Die neue Gesetzgebung wird für Finnland und andere nordische Länder, in denen Holz und Biomasse-Ressourcen Schlüsselrohstoffe für die modernen Biorohstoffmärkte sind, von entscheidender Bedeutung sein. „Hinsichtlich Nachhaltigkeitskriterien und Rohstoffhierarchie erfordert das Format der vorgeschlagenen Gesetzgebung die Berücksichtigung von lokalen Bedingungen und Rohstoffen bei der Energieproduktion. Dies ist wichtig für Hersteller von Biokraftstoffen in den nordischen Ländern, die Holz als Rohstoff nutzen.“ Eine der vorgeschlagenen Richtlinienänderungen der EU betrifft die Festlegung des Prozentsatzes an Biokraftstoffen, die jedes Mitgliedsland auf Basis der Ernte­ erträge in seine Klimaziele aufnehmenmuss. Des Weiteren bestimmt der Vorschlag auch verbindlicheMeilensteine für den Verbrauch fortschrittlicher Biobrennstoffe. Ein Vorschlag der Kommission zur Änderung der Richtlinie ist seit 2012 im Gespräch. Die finale Entscheidung zum Inhalt soll in diesemFrühjahr durch Verhandlungen zwischen demEuropäischen Parlament, demRat der Europäischen Union und der Kommission gefällt werden. „MehrereMitgliedsstaatenmöchten die Produktion von Biokraftstoffen der ersten Generation nicht einstellen, was wiederumdie Produktion von Biokraft­ stoffen der zweiten Generation verlangsamen würde. Die Lösung, die in Verhand­ lungen der EU-Institutionen gefunden wurde, hat uns ermöglicht, der Industrie ein deutliches gesetzmäßiges Signal zu geben und Investitionen in diesem Sektor weiterhin zu bestärken“, schließt Torvalds.

Die Zukunft der Biokraftstoffe in Europa wird vom finnischen MEP Nils Torvalds (ALDE) neu gestaltet. Sein Bericht an das Europäische Parlament und die Kommission schafft die Grundlagen für eine neue Direktive zu Kraftstoffqualität und erneuerbaren Energien.

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