UPM-Biofore-Magazine-1-2015-DE

„Anstatt mit konventionellen Zellulose- fasern aus Bäumen zu arbeiten, wird die Papierfabrik der Zukunft auf vielfältigere Rohstoffe zurückgreifen, darunter landwirt- schaftliche Nebenprodukte wie die Stängel von Tomatenpflanzen. Wir ziehen für die Produktion von Lebensmittelverpackungen auch den Einsatz von Jahrespflanzen wie Miscanthus sowie Gräsern aus Natur- schutzgebieten in Betracht.“

Spyros Bousios

sowie Gräsern aus Naturschutzgebieten in Betracht.“ Am „Ausgang“ der Fabrik sieht Bousios Potenzial, höhere Einkünfte aus Produkten zu erzielen, für die aktuell noch Entsorgungskosten anfallen. Materialien, die die Fabrik nicht in Form von Papier verlassen, dürfen nicht als Abfall betrachtet werden, sondern können als potenziell wertvolle Rohstoffe dienen. Grobstoffe sowie Schlamm- und Prozesswasser enthalten wertvolle Zellulosefasern und weitere organische und anorgani- sche Komponenten, die nicht ausge- schöpft werden. „Wir sehen Potenzial für die Gewin­ nung von hochwertigen Anwendungen wie Biokunststoff, grünen Chemikalien und Verbundmaterialien.“ Clevere Produkte „Ein weiteres Argument, das für eine vielversprechende Zukunft von Papier spricht, sind die neuen, zusätzlichen

„Ich denke, dass die Industrie bei der Auswahl ihrer Rohstoffe flexibler werden und sich verstärkt bemühen wird, einenmaximalenWert aus den Rohstoffen herauszuholen, indem sie mehr als ‚nur‘ Papier und Pappe bereit- stellt“, sagt Bousios. Wertvolle Rohstoffe Zentraler Aspekt seiner Vision ist die „Multiple-Input/Multiple-Output“- Papierfabrik. Hinter diesemKonzept steckt eine einfache Logik: Je mehr Flexibilität bei den eingespeisten Rohstoffen, desto mehr Vielfalt bei den erzeugten Produkten. „Anstatt mit konventionellen Zellu­ losefasern aus Bäumen zu arbeiten, wird die Papierfabrik der Zukunft auf vielfäl- tigere Rohstoffe zurückgreifen, darunter landwirtschaftliche Nebenprodukte wie die Stängel von Tomatenpflanzen. Wir ziehen für die Produktion von Lebens­ mittelverpackungen auch den Einsatz von Jahrespflanzen wieMiscanthus

Funktionalitäten, die Papierprodukte durch innovativeMaterialien und Technologien erhalten“, so Bousios. „So können Lebensmittel durch aktive papierbasierte Verpackungen vor dem Verderben geschützt werden.“ Bousios hofft, der Industrie mit seiner Forschung die Augen zu öffnen und zeigen zu können, dass unkonven- tionelle Ansätze etablierten Geschäfts­ modellen die Sitrn bieten können. „Die Papierindustrie verfügt über umfangreiche operative Erfahrungen im biobasierten Umfeld, die beimÜber- gang von fossilen Kraftstoffen zur bio- basiertenWirtschaft entscheidend sein werden. Zahlreiche Branchen werden künftig durch die Papierindustrie miteinander verknüpft sein“, schließt Bousios. Obwohl das Unternehmen fest in der Papierherstellung verwurzelt ist, schafft sich UPMderzeit als Pionier der Biowirtschaft eine Nische und ergänzt sein traditionelles Portfolio durch >>

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