UPM-Biofore-Magazine-1-2017-DE

Labortests beweisen, dass der erneuerbare Diesel UPMBioVerno problem- los inmodernen Bussen als Ersatz für herkömmliche Dieselkraftstoffe verwendet werden kann. Durch die Umstellung wird der CO 2 -Ausstoß um bis zu 80 % verringert. Auch gefährliche Abgasemissionen nehmen deutlich ab. 2016 unterzog UPM in Zusammenarbeit mit Helsinki Regional Transport (HSL) und demTechnischen Forschungszentrum (VTT) seinen neuartigen Dieselkraftstoff UPMBioVerno einemPraxistest in städtischen Linienbussen. Die Ergebnisse zeigten, dass UPMBioVerno der Leistungsfähigkeit der besten Dieselkraftstoffe in nichts nachsteht. Ein derartig qualitativ hoch- wertiger Kraftstoff sorgt außerdemdafür, dass die Abgasreinigung selbst nach demZurücklegen langer Strecken effizient funktioniert. Inmodernen Bussen der Klasse Euro 6 werden Emissionen durch den Dieselpartikelfilter (DPF) und die selektive katalytische Reduktion (SCR) auf fast null reduziert. „Wenn diese Busse mit hochwertigen Kraftstoffen betrieben werden, sind sie äußerst umweltfreundlich“, betont Nylund. Auch für ältere Busse stellen erneuerbare Kraftstoffe eine gute Möglichkeit dar, Emissionen im Stadtverkehr auf effizienteWeise zu verringern. Die Strategie von HSL sieht vor, die gesamte Busflotte imGroßraum Helsinki bis 2020 zu 100 %mit Biokraftstoffen zu betreiben. Bei HSL gilt die Kombination aus Fahrzeugen der Klasse Euro 6 und erneuer- baren Kraftstoffen als ideale Lösung zur Verbesserung des Klimas sowie der örtlichen Luftqualität.  Nils-Olof Nylund, Professor am Technischen Forschungs­ zentrum (VTT), bekräftigt: Alternative Biokraftstoffe sind der schnelle Weg zur Senkung der Kohlenstoff­ emissionen von Bussen. Der schnelle Weg zu mehr Umweltfreundlichkeit im Verkehr

Zur Bekämpfung des Klimawandels hat die EU-Kommission im November ein neues Gesetzes­ paket vorgestellt – demnach muss der CO 2 -Ausstoß

bis zum Jahr 2030 um mindestens 40 % reduziert werden. In Finnland liegt der Schwerpunkt auf der Verringerung von Emissionen im Verkehrswesen. Dies soll durch den verstärkten Einsatz von Biokraftstoffen erreicht werden. Wie verringern wir CO 2 -Emissionen?

Riku Huttunen

auch über 2020 hinaus Gültigkeit haben wird. Wir glauben, dass die natio- nale Strategie Finnlands in Verbindung mit der neuen EU-Gesetzgebung eine solide Grundlage und hervorragende Investitionsmöglichkeiten für Unter­ nehmen schaffen wird“, so Huttunen weiter. Kraftstoff aus Abfall Der neue EU-Gesetzesvorschlag bezieht sich vor allem auf die Kreislaufwirtschaft. Ziel ist es, die Nutzung von Nebenströmen, Biomasse und Abfällen zur Gewinnung von Biokraftstoffen und Energie zu steigern. Huttunen geht davon aus, dass Finnland den Einsatz vonWaldbiomasse zur Herstel­ lung von Biokraftstoffen durch das effizien- tere Ausschöpfen von Nebenströmen aus der Forstindustrie ausweiten könnte. Die finnischenWälder wachsen zudem schneller, als sie abgeholzt werden. „Das nachhaltige Rundholz-Erntevolumen könnte bis zu 80Millionen Kubikmeter pro Jahr betragen. In den letzten zehn Jahren wurden jährlich 60Millionen Kubikmeter geschlagen. Es besteht also noch Spielraum“, erklärt Huttunen. Ungefähr 40 % des gesamten Energie­ verbrauchs werden in Finnland durch erneuerbare Energien gedeckt. Das ist der dritthöchsteWert in ganz Europa – bis 2030 soll er auf mindestens 50 % erhöht werden. „Wir sind auf dem richtigenWeg. CO 2 -Emissionenmüssen gesenkt und die Erzeugung von Bioenergie gefördert werden – so kostengünstig wie möglich. Für das finnische Verkehrswesen bedeutet das, die Nutzung von Biokraftstoffen zu steigern“, so Huttunens abschließendes Fazit.

„Eine Reduzierung der verkehrsbedingten Kohlenstoffemissionen wird haupt- sächlich durch Effizienzsteigerungen imVerkehrssystem, die Förderung emissionsarmer alternativer Ener­

verbindlich darauf geeinigt, dass bis 2030mindestens 27 % des gesamten Energieverbrauchs in der EU auf erneuerbare Energien entfallen sollen. Hohe Ziele für erneuerbare Energien „Für Sektoren, die vom Emissionshandel ausge- nommen sind, hat die EU-Kommission

Verkehr zwischen 2005 und 2030 umdie Hälfte zu reduzieren“, schätzt Huttunen. Derzeit werden in Finnland jedes Jahr ungefähr 500.000 Tonnen fortschrittli- cher Biokraftstoffe hergestellt. Bis zum Jahr 2030 wirdmit 1,1 Millionen Tonnen gerechnet, wofür Investitionen in Höhe von etwa 1,5Milliarden Euro notwendig sind. Diese Produktionsleistung hängt laut Huttunen allerdings von Fortschritten in Forschung und Entwicklung sowie neuen Innovationen ab. „In Finnland greifen wir bereits auf hochentwickelte Prozesse und Produkte zurück. Dennoch besteht ein Technologie- und Innovationsrisiko. Aus diesemGrund haben wir eine Subventionsregelung für Investitionen eingeführt, die die kommer- zielle Nutzung neuer Technologien inner- halb des Nicht-ETS-Sektors unterstützt.“ Laut nationaler Strategie könnte sich die Förderungssumme für große Investitionsprojekte imEnergiebereich ab 2019 einige Jahre lang auf bis zu 60Millionen Euro jährlich belaufen. „Die Vorlage der Kommission deutet darauf hin, dass die EU-Richtlinie zu Biokraftstoffen imVerkehrssektor

gien und die steigende Nutzung fortschrittlicher Biokraftstoffe erreicht“, erklärte Kyriakos

Maniatis , Mitglied der EU-Kommissionsgruppe für Energietechno­ logien, Innovation und umweltfreundliche Kohle der General­ direktion Energie, im Rahmen der Konferenz. Maniatis zufolge machen Emissionen aus demVerkehr ca. 25 % des

Finnland eine verbind- liche Emissionsredu­

zierung von 39 % bis zum Jahr 2030

vorgegeben“, bestätigt Generaldirektor Riku

Huttunen vomfinni- schenMinisterium für

Kyriakos Maniatis

Wirtschaft und Arbeit. Die Senkung von Emissionen

EU-weiten Gesamtausstoßes aus. „Ziel der Kommission ist es, die Nutzung fortschrittlicher Biokraft­ stoffe imVerkehrswesen voranzu- treiben, indemVorgaben zur Emissions­ reduzierung und zu erneuerbaren Kraftstoffen erlassen und der Anteil an erneuerbaren Kraftstoffen imLuft- und Seeverkehr gesteigert werden.“ Die EU-Länder haben sich bereits

aus demVerkehrswesen ist der Haupt­ treiber für eine Verringerung des finni- schen CO 2 -Gesamtausstoßes. „Für Biokraftstoffe imVerkehrssektor liegt unser Ziel bei bis zu 30 % des gesamten Kraftstoffverbrauchs. Durch eine Erhöhung des Biokraftstoffanteils und weitereMaßnahmen könnte es uns gelingen, die CO 2 -Emissionen aus dem

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