UPM-Biofore-Magazine-1-2017-DE

TEXT SAARA TÖYSSY   FOTOS FORTUM, LASSILA & TIKANOJA

tige Entwicklungstätigkeit betrifft“, so Tervo weiter. „Die Beschaffung vonDienstleistungen imBereich Industrieabfallmanagement wird immer professioneller. Unter­ nehmen verlangen vermehrt innovativere Produkte und Lösungen. Dabei hat die Forstindustrie schon lange eine ausgezeichnete Recycling- Bilanz. In der Branche gibt

Eine Kehrtwendung: Die Zukunft des Abfallmanagements

es ein großes Wissen über die Verwaltung

vonMaterialströmen, da integrierteWerks­ standorte seit Jahren ihre internen Neben­ ströme recyceln“, so Tero Svinhufvud , Vice President of Sales bei

Auf dem Weg hin zu einer abfallfreien Zukunft lassen sich die Herausforderungen des Abfallmanagements nur durch offene, branchenübergreifende Partnernetzwerke lösen. UPM arbeitet mit seinen Abfallmanagement-Partnern an der Förderung des Nebenstromkreislaufs.

Tero Svinhufvud

Fortum.

Technologien, Finanzen und Vorschriften im Gleichgewicht

Für dieWiederverwertung der meisten industriellen Nebenströme gibt es bereits Lösungen. Die Herausforderung besteht darin, die gesetzlichen Vorgaben so umzu- setzen, dass ein stimmiges Bild entsteht, was finanzielle Aspekte, Technologien und die praktische Umsetzung betrifft. Bezüglich der Eliminierung des Deponie­ müllaufkommens sind diese vier Punkte und ihre Herausforderungen für UPM sowie für Abfallmanagementspezialisten relevant. „Die Recyclinganforderungen von Industrieunternehmen werden ständig vomVerbrauchermarkt beein- flusst. Das Ziel der Kreislaufwirtschaft und des biologischen und techni- schenMaterialkreislaufs besteht darin, Abfall als Rohstoffmöglichst nahe an seiner Quelle wiederzuverwerten. Das geht aber nicht von heute auf morgen. Die Umstellung erfordert Lösungen, die finanzielle Fragen und technische Aspekte berücksichtigen“, so Tervo. „Abgesehen von stark verunreinigten Böden sind bereits alleMaterialien recyclingfähig. Häufig sind jedoch die Kosten zu hoch und dieWiederver­ wertung unrentabel. Die Industrie und andere Akteure müssen also eng zusammenarbeiten, umLösungen zu finden. Gemeinsam können wir

U PMwird die Entsorgung von Abfall auf Mülldeponien in Finnland in nur wenigen Jahren einstellen. Weltweit soll dieses Ziel bis 2030 erreicht werden. Dies birgt einige Herausforderungen. Manche davon lassen sich durch sofor- tigeMaßnahmen lösen, andere wiederum erfordern langfristige Strategien, neue Denkweisen und ein großes Partner­ netzwerk. ImRahmen des Projektes „Zero SolidWaste to Landfill“ versucht UPM, nachhaltige Endanwendungen für fünf verschiedene Produktionsnebenströme zu finden: Asche, Klärschlamm, Grün­ laugenschlamm, Rindensand und Mischabfall. Die effizientere Nutzung dieser Nebenströme ist eine schwierige Aufgabe. Die Abfallmanagement-Partner

haben eine hohe Priorität. Wir müssen die Bedürfnisse unserer Kunden vorher- sehen, damit sie sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können“, erklärt Antti Tervo , Vice President, Industrial Services bei Lassila & Tikanoja. „Der aktuelle Trend ist

Immobilien- und in Russland Abfallmanagement- und Recycling-Dienst­ leistungen an. Entsorgungsunter­ nehmen leisten zunehmend einen wichtigen Beitrag als sachkundige Berater. Ihr Angebot wird sich mit den Kundenbedürf­ nissen weiterentwickeln. Langfristig wird die branchen-

von UPM spielen hier eine wichtige Rolle. In Finnland kümmern sich zwei Unternehmen umdas praktische Abfallmanagement von UPM: Lassila & Tikanoja und Fortum. Lassila & Tikanoja bietet Dienstleistungen wie Abfallmanagement, Grundstückspflege, Reinigung, ökologisches Bauwesen und Prozessreinigung. Außerdem beliefert das Unternehmen UPMmit recyclingfä- higemMaterial, nämlich Altpapier aus Haushalten und Unternehmen. Fortum übernimmt dagegen die Entsorgung und Aufbereitung des Sondermülls von UPM in ganz Finnland. Beide Unternehmen haben einen großen Kundenstamm in der finnischen verar- beitenden Industrie. Fortum bedient außerdemKunden aus demBaltikum, Lassila & Tikanoja bieten in Schweden

Antti Tervo

eindeutig: Ressourcen- und Materialeffizienz werden in der Branche immer wichtiger. Die Industrie­ betriebe wie auch die Anbieter von Dienstleistungenmüssen auf diese Entwicklung reagieren. Deshalb haben wir klare Ziele für unsere Partnerschaft mit UPM, sowohl was dieMaterial­ recyclingquote als auch unsere zukünf-

übergreifende Zusammenarbeit gestärkt werden, umdie Kreislaufwirtschaft zu fördern. „Unsere Industriekunden sind oft in herausfordernden undmanchmal auch instabilenMärkten tätig. IhreWerke sind in der Regel verschlankt, Effizienzgewinne

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