UPM-Biofore-Magazine-1-2018-DE
>> Die Landschaft von Norwegen ist vonWäldern geprägt – einer Ressource, die nach Fløystad effizi- enter genutzt werden könnte. „In der norwegischen Papier- und Zellstoffindustrie wurden eine Reihe vonWerken stillgelegt, weshalb wir nun ziemlich viel Holz nach Schweden, Deutschland und in andere Länder exportieren. Wir sollten herausfinden, wie wir dieses Rohmaterial für eine grüne Industrie gewinnbringender nutzen könnten.“ Elektroautos sind in Norwegen sehr beliebt: Ihre Verbreitung ging hier schneller vonstatten als in anderen Ländern. Dies hat laut Fløystad mehrere Gründe: „Aufgrund von Steuerbegüns- tigungen für neue Autos, die keine bzw. nur geringe Emissionen freisetzen, sowie einer Regelung, die verschiedene Anreize bietet, sind die Verkaufszahlen für Elektroautos hoch.“ In Oslo, der Hauptstadt Norwe- gens, litt die Bevölkerung vor allem im Winter unter schlechter Luft. Zahl- reicheMaßnahmen wurden ergriffen, umdieses Problem zu lösen, darunter einMautsystemmit hohen Gebühren, das zwischen Lösungenmit hohen, geringen und keinen Emissionen unterscheidet. „Dieselautos wurden in Oslo zwar noch nicht verboten, aber die Kraft- fahrzeugsteuer wird erhöht werden. Außerdemwurden emissionsfreie Zonen für das Stadtzentrum vorge- schlagen. Dort werden in Zukunft keine oder ausschließlich Null-Emissi- onen-Autos verkehren.“ In norwegischen Städten dürfen Elektroautos auf der Überholspur fahren, die ansonsten öffentlichen Transportmitteln und Taxis vorbe- halten ist. „Die Benutzung der Überholspur war ein großer Anreiz für die Bevölke- rung, auf Elektroautos umzusteigen, da es viele Staus gibt. Mit der steigenden Anzahl an Elektroautos müssen die Weltweiter Marktführer bei Elektroautos
sind gut, vor allem im Schwerlast‑ bereich des Transportwesens.“ ZERO arbeitet zusammen mit UPM für ein grüneres Transportwesen ImGroßen und Ganzen glaubt Fløystad an eine vielversprechende Zukunft für fortschrittliche Biokraft- stoffe. Sie müssen als Teil der Bioöko- nomie angesehen werden – als Lösung, die auch für andereMärkte von Vorteil sei, in denen Produkte auf fossiler Basis durch Produkte auf Biobasis ersetzt werden. Ein Beispiel dafür ist die petrochemische Industrie. „Es ist interessant, dass UPM sich diesemBereich der Bioökonomie widmet, denn in Zukunft wird es eine starke Tendenz geben, Petrochemika- lien zu ersetzen. Dieser schnell wach- sendeMarkt benötigt dringend nach- haltige, erneuerbare Alternativen. Biokraftstoffe und andere Chemi- kalien können hier Hand in Hand gehen.“
Behörden diesen Vorteil nun langsam einschränken. Daher darf die Überhol- spur während der Stoßzeiten nur noch benutzt werden, wenn imElektroauto noch eine weitere Personmitfährt.“ Aufgrund des erwarteten schnellen technischen Fortschritts in den kommenden Jahren vermutet Fløystad, dass nochmehr Menschen auf Elektroautos umsteigen werden. Aufgrund des neuen norwegischen Regierungsprogramms und Trans- portplans vermutet Fløystad, dass Biokraftstoffe beimTransport von Schwerlasten sowie im Schiffs- und Flugverkehr zunehmend an Bedeu- tung gewinnen werden. „Für den Schwerlasttransport wird es Fortschritte bei den Hybridlö- sungen geben, die Batterien, Wasser- stoff und verschiedene Biokraftstoffe kombinieren. Bei den Elekt- rofähren hat sich bereits Eine blendende Zukunft für Biokrafftstoffe im Schwerlastbereich
UPMund ZERO arbeiten seit 2018 zusammen – mit
einWechsel voll- zogen – manche sind auf Batte- rien umgestiegen, manche sind hybrid, manche verwenden Biodiesel und manche fortschritt- lichen Biokraft- stoff. Bis 2025 sollen alle Fähren frei von fossilen
Es ist wichtig, fortschrittliche Biokraftstoffe als Teil der Bioökonomie anzusehen.
demZiel, die grüne Wende imTrans- portwesen und in der petrochemi- schen Industrie zu fördern. „Wir kennen
UPM seit mehreren Jahren und verfolgen die Geschäftsentwicklung mit
großem Interesse – nicht nur mit Blick auf Biokraftstoffe, sondern auch andere Bereiche. Die Entwicklung von einem traditionellen Forstunter- nehmen zumheutigen UPMhat uns sehr beeindruckt. In Zukunft werden wir von UPMnochmehr Einblicke in die Arbeitsweise des Unternehmens erhalten, damit wir unsere Zusam- menarbeit zur Förderung der grünen Wende verbessern und die Verwen- dung von erneuerbaren Kraftstoffen anstelle von fossilen Brennstoffen imTransportwesen vorantreiben können.“
Brennstoffen werden. Dieser Trend ist auch in anderen Bereichen der Schifffahrtsindustrie zu beobachten.“ Norwegen befasst sich derzeit auch mit demFlugverkehr und zieht die Möglichkeit in Betracht, kleine voll- elektrische Flugzeuge und hybride Motoren einzuführen. Sie könnten auchmit flüssigemKraftstoff, mögli- cherweise Biokraftstoff, betrieben werden. „Es sieht ziemlich vielversprechend aus, auch wenn es noch Jahre dauern wird, bis wir unsere Ziele erreichen. Doch die Aussichten für Biokraftstoffe
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