UPM Biofore Magazine 1-2019 DE

der EU anhand von zehn Indikatoren. Die Überwachung basiert auf Daten von Eurostat. Die Mitgliedsländer haben auch eigene Indikatoren. Die Datenerfassung ist wichtig, weil sie es uns ermöglicht, die Durch­ setzung von Gesetzen zu überwa­ chen und festzustellen, ob gesetzliche Nachbesserungen notwendig sind.“ Katainen weist darauf hin, dass viele Bereiche des Regelwerks neu und noch nicht in Kraft sind. Die EU hat Gesetze verabschiedet, die besagen, dass bis zum Jahr 2035 nicht mehr als 10 Prozent des Hausmülls auf Mülldeponien landen dürfen. „Die endgültigen Auswirkungen der Gesetze bleiben abzuwarten. Wenn Mitgliedsländer die Gesetze einhalten müssen, wird sich dies imMarkt deut­ lich bemerkbar machen. Damit die Implementierung auf nationaler Ebene effizient erfolgen kann, benötigen wir zumindest einen europaweitenMarkt für recycelte Kunststoffe.“ Zunehmende Integration Die EU beabsichtigt ferner, einen internationalenMarkt für Produkte der Kreislaufwirtschaft zu schaffen. Dies ist eines der zentralen Themen bei Handelsgesprächen mit Ländern wie China und Japan. China führte im Jahr 2017 erheb­ liche Beschränkungen für den Import von recyclingfähigen Rohstoffen ein.

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„Das Ziel der Kommission ist es, die Kapazität für das Kunststoff-Recycling bis zum Jahr 2030 zu vervierfachen. Ab diesem Zeitpunkt werden alle Kunststoffverpackungen, die auf den EU-Markt gelangen, recyclingfähig oder wiederverwendbar sein“

Produkten bessert sich auch mithilfe von Ökodesign. Die neuen Vorschläge der Kommission setzen beispielsweise voraus, dass Hersteller von Haushalts­ geräten die Energieeffizienz und Wiederverwertbarkeit ihrer Produkte verbessern. „Für Geräte müssen Ersatzteile erhältlich sein, damit sie repariert wer­ den können. Die Standards werden auch für importierte Waren gelten. Bei der Energieeffizienz ist diese Art von Gesetzgebung beispielsweise sehr gut aufgenommen worden“, fügt Katainen hinzu. Bessere Überwachung Die praktische Seite der Kreislauf­ wirtschaft ist in verschiedenen EU-Ländern unterschiedlich stark ausgeprägt. „In Finnland beispiels­ weise leisten wir gute Arbeit beim Recycling von Flaschen und Dosen, aber beimKunststoffabfall haben wir noch Defizite.Wir überwachen die Umsetzung der Kreislaufwirtschaft in

Wachstum für die Bioökonomie Auch die Forstindustrie kann einen wichtigen Beitrag zur Kreislaufwirt­ schaft leisten. „Wir möchten die Bio­ ökonomie noch tiefer in der Kreislauf­ wirtschaft verankern. Wir können fossile Rohstoffe durch Rohstoffe aus Biomasse ersetzen und hierdurch auch die Klimaziele der EU unterstützen“, so Katainen. Rohstoffe auf biologischer Basis sind beispielsweise eine gute Alternative für ölbasierte Kunststoffe. „Es gibt zwar viele biologisch abbau­ bare Kunststoffe auf demMarkt, aber erstens zerfallen sie nicht in einer natürlichen Umgebung und zweitens verursachen sie erhebliche Mengen an Mikroplastikabfall. Dadurch sind sie genauso schädlich wie andere Kunst­ stoffe. Wir möchten neue Verord­ nungen ausarbeiten, damit Hersteller wissen, welche Arten von Kunststoffen in Zukunft auf denMarkt gebracht werden dürfen“, sagt er. Die Wiederverwertbarkeit von

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