UPM Biofore Magazine 1-2019 DE

Die Nachfrage nach nachwachsenden und recyclingfähigen Rohstoffen wird steigen, während Alternativen für fossile Rohstoffe erkundet und Ressourcen effizienter genutzt werden. UPM entwickelt derzeit neue, innovative und hochwertige Produkte aus Biomasse auf Holzbasis sowie Materialien, die erneuerbar und recyclingfähig sind und die Umwelt so wenig wie möglich belasten. UPMBiochemicals arbeitet derzeit an Biochemikalien auf Holz­ basis, für derenMarkt in den kommenden Jahren ein deutliches Wachstum erwartet wird. Biochemikalien werden jene Chemikalien, die primär aus fossilen Rohstoffen hergestellt werden, durch erneuer­ bare Alternativen ersetzen. Die betroffenen Produktsegmente sind Glykole und Ligninprodukte. Die Entwicklung befindet sich in der vorkommerziellen Phase: UPM entwickelt und testet derzeit aktiv Technologien auf der Suche nach Konzepten, die auf industrieller Ebene produziert werden können. UPMprüft zudem, ob es möglich wäre, eine Bioraffinerie in Deutschland zu bauen. Die vorgeschlagene industrielle Bioraffinerie würde 150.000 Tonnen Bio-Monoethylenglykol (bMEG), Bio- Monopropylen-Glykol (bMPG) und Lignin aus Laubholz produzie­ ren. Die potenziellen Anwendungsbereiche umfassen Textilien, Flaschen, Verpackungen, Frost­ schutzmittel, Verbundwerkstoffstoffe und Harze.  FORTSCHRITTE BEI BIO- CHEMIKALIEN VON UPM

Daraufhin brach der Weltmarkt für recyclingfähige Materialien zusammen. Europa exportierte beispielsweise im vergangenen Jahr nur 5,1 Millionen Tonnen Kunststoffabfälle nach China – etwa die Hälfte der Exporte imVorjahr. Katainen kann die Entscheidung Chinas nachvollziehen, weil das Land mit einem großen Abfallproblem konfrontiert ist. Die Reduzierung der Exporte hat das Kunststoffproblem Europas verschlimmert, aber gleich­ zeitig fördert sie das Recycling und die Wiederverwendung von Kunststoffen in Europa. Gleichzeitig hofft er, dass Kunststoffabfälle nicht in andere asiatische Länder exportiert werden, in denen die Umweltstandards lockerer sind. Die Verschmutzung der Ozeane hat bei Kunststoff zumUmdenken geführt. Katainen weist darauf hin, dass der Großteil des Mülls in den Ozeanen Kunststoff ist, und das gilt auch für Abfälle aus der EU: „Die Meeresverschmutzung führt zu ernsthaften Umweltproblemen, und Mikroplastik gefährdet auch die menschliche Gesundheit. Bürger und Politiker sind ausdrücklich für gesetz­ liche Änderungen, daher müssen wir die Gunst der Stunde nutzen.“ Nach Katainen ist die Gesetzgebung zur Kreislaufwirtschaft ein gutes Beispiel für die zunehmende Integration in Europa. „Die Kreislaufwirtschaft ist außer­ dem ein wichtiger Bestandteil der Klimapolitik. Wenn die Gesetzgebung erfolgreich umgesetzt wird, wird auch die EU besser denn je funktionie­ ren. Die Ablösung fossiler Rohstoffe durch neue Materialien muss nicht zwangsläufig zu höheren Kosten und einer geringeren Lebensqualität füh­ ren. Die Kreislaufwirtschaft kann auch als solide Grundlage für Wirtschafts­ wachstum dienen.“

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