UPM Biofore Magazine 1-2019 DE

WAS IST KUNSTSTOFF?

BIOBASIERTER KUNSTSTOFF Der Rohstoff für die Herstellung von biobasiertem Kunststoff ist erneuerbare Biomasse wie Zuckerrohr, Mais, Zellulose oder erneuerbare Abfälle aus der Lebensmittelindustrie (konform mit der EN 16575). Biobasierter Kunststoff ist nicht immer biolo­ gisch abbaubar. Biomasse kann zur Herstellung verschiedener Kunststoffe verwendet werden, z. B. Polyethylen, Polypropylen und Polyactid. BIOLOGISCH ABBAUBARER KUNSTSTOFF Biologisch abbaubarer Kunststoff zerfällt unter bestimmten Bedingungen. Beim biologischen Abbau wird die Struktur durch Mikroorganismen zersetzt und in Stoffwechselprodukte wie Stick­ stoffverbindungen, Kohlendioxid und Wasser zerlegt. Biologisch abbaubarer Kunststoff kann auf biologischer oder fossiler Basis sein. Nicht alle Kunststoffe auf Biobasis sind biologisch abbaubar. Die Wirksamkeit der biologischen Zersetzung hängt von der Struktur des Kunststoffs und den Umgebungsbedingungen ab. Biologisch abbaubare Kunststoffe sind nicht recycelbar. KOMPOSTIERBARER KUNSTSTOFF Kompostierbarer Kunststoff ist abbaubar und biologisch abbaubar. Kompostierung ist die Zersetzung von Abfall, wobei in erster Linie Kohlendioxid, Wasser und Humus entstehen. Der Prozess wird in der Regel in einer industriellen Kompostierungs­ anlage beschleunigt. Es gibt keine einheitliche Definition für die Umgebung oder die Dauer des biologischen Abbauprozesses, doch gibt EN 13432 Standards für die Kennzeichnung von Kunststoffen als „kompostierbar“ vor.

MASSENBILANZBERECHNUNG Die Massenbilanz ist eine Methode zur Angabe der Menge der Materialien (oder Masse), die einem Produktionssystem zugeführt werden und es verlassen. Die Berechnungsmethode vergleicht die erneuerbaren Rohstoffe auf Biobasis, die in die Produktion einge­ speist werden, mit den nachwachsenden Rohstoffen im Endprodukt. RECYCELTER KUNSTSTOFF Immer mehr Kunststoff wird zwecks Recycling gesammelt. Fast alle Produktverpackungen, Behälter und Beutel aus Kunststoff sind recyclingfähig. Kunststoff kann mechanisch oder chemisch recycelt werden. Das chemische Recycling ist ein noch recht neuer Bereich. Bei dieser Technologie wird Kunststoff in seine Ausgangs­ materialien oder andere Grundchemikalien zerlegt, die in der Kunststoffproduktion oder anderen petrochemischen Produkten verwendet werden können. MIKROPLASTIK Mikrokunststoffe sind Kunststoffteilchen mit einem Durchmesser von weniger als fünf Millimetern. Auch winzige Gummifragmente werden häufig als Mikroplastik bezeichnet. Mikroplastik gelangt auf verschiedene Weise ins Wasser: wenn Produkte verschleißen, wenn sich Abfälle zersetzen oder wenn Textilien gewaschen werden. Mikroplastik wird auch zur Verbesserung bestimmter Produkt­ eigenschaften beigefügt. Diese Art der Nutzung wird derzeit überall eingeschränkt. Mikroplastik und seine Auswirkungen sind Gegenstand zahlreicher Forschungsprojekte.

in jede Form gebracht werden. Obwohl immer mehr auf Fasern basierende Alternativen entwickelt werden, kön­ nen sie noch nicht mit der Leistung herkömmlicher Kunststoffe mithalten.

Holzbasis an Dow, wo es zu Kunst­ stoffgranulat veredelt wird. Das norwegische Unternehmen Elopak, das Verpackungen für Arla herstellt, verwendet dieses Granulat anstelle fossiler Rohstoffe. „Dies ist ein beeindruckendes, branchenübergreifendes Projekt: Jede Tonne Kunststoff, der aus UPM BioVerno Naphtha hergestellt wird, ersetzt eine Tonne Kunststoff, der aus fossilen, nicht erneuerbaren Rohstoffen hergestellt wird“, erklärt Helin. Das Naphtha wird aus Rohtallöl hergestellt, das als Nebenprodukt bei der Zellstoffherstellung anfällt. In der ersten Phase wird es fossile Kunststoff-

Rohstoffe ersetzen, derenWert – ausgehend von der Massenbilanz – der Kunststoffbeschichtung von 40Millionen Kartons entspricht. Der in denMolkereikartons von Arla verwendete Kunststoff auf Holzbasis reduziert den Bedarf an fossilen Kunststoffen um circa 180.000 kg pro Jahr, was ungefähr 700.000 Kunststoffeimern entspricht. Gleichzeitig wird die CO 2 -Bilanz der Verpackung um ein Fünftel verringert. „Die für flüssige Produkte wie Milch verwendeten Kartons benöti­ gen eine Kunststoffschicht, um die Produktsicherheit und -haltbarkeit

Milchkartons direkt aus demWald

Das beste Endergebnis wird oft durch fachübergreifende Zusammenarbeit erreicht. ImFebruar startete UPM Biofuels ein gemeinsames Projekt mit demMolkereiunternehmen Arla, dem Verpackungsunternehmen Elopak und demChemieproduzenten Dow. ImRahmen des Projekts liefert UPM sein UPMBioVerno Naphtha auf

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