UPM Biofore Magazine 1-2019 DE

TEXT Saara Töyssy   FOTOS UPM

Circa 32 % aller Kunststoffe werden nach einmaligemGebrauch in denMüll gegeben, wie aus dem 2016 veröffentlichten Bericht von New Plastics Economy hervorgeht. Das EU-weite Verbot von Einwegkunststoffen tritt 2021 in Kraft. Auch für Hersteller anderer Kunststoffproduktkategorien werden striktere Regeln eingeführt. „Das viel gepriesene neue Gesetz zu Einwegprodukten aus Kunststoff wird das riesige Recycling-Problem nicht lösen. Kunststoffe sind bereits eine stark regulierte Produktgruppe. Sie müssen mit REACH-konformen Chemikalien hergestellt werden, und es gibt enorm viel Gesetze rund umRecycling. Wenn die EU-Verpackungsrichtlinien in allen europäischen Ländern voll­ ständig umgesetzt würden, wäre es nicht nötig, überhaupt Plastik auf Mülldeponien zu entsorgen“, so Vesa Kärhä , CEO des finni­ schen Verbands der Kunststoffindustrie. Finnland hinkt bei der Sammlung und demRecycling von Kunststoffen aus Privathaushalten zwar noch etwas hinterher, schließt aber allmählich zu den europäischen Klassenbesten – der Schweiz und Schweden – auf. „Wenn man sich die europäischen Vorbilder imRecycling ansieht, fällt auf, dass sie schon seit Langem ein lückenloses Deponieverbot beachten: Sie haben eine billige Deponielösung völlig verboten. Dies wird auch von der europäischen Kunststoff­ industrie befürwortet. Natürlich muss die Umsetzung derart gestaltet sein, dass die Betreiber genügend Zeit haben, eine Lösung zu finden. Recycling- und Energieanlagen müssen verfüg­ bar sein“, merkt Kärhä an. Die Geschichte der Wiederverwendung von Kunststoff begann Kunststoff­ recycling – bewegen wir uns in die richtige Richtung?

„WIR WOLLTEN EINE Lösung anbieten, die ausschließlich aus dem Wald stammt und bei der sowohl für den Karton als auch die für Kunststoffbeschichtung Rohstoffe auf Holzbasis verwendet werden“, erklärt Juha Oksanen von Elopak Finland.

<<

zu gewährleisten. Wir wollten eine Lösung anbieten, die ausschließlich aus demWald stammt und bei der sowohl für den Karton als auch die für Kunst­ stoffbeschichtung Rohstoffe auf Holzbasis verwendet werden. Die neue Verpackung kann wie gewohnt zusammen mit Pappe recycelt werden, so Juha Oksanen , Managing Director bei Elopak Finnland. Die gesamte Rohstoffkette von UPM BioVerno ist zertifiziert, und ihre CO 2 - Bilanz wurde überprüft. „Das Holz stammt aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern, der Betrieb der Bioindustrie ist zertifiziert, und die Klimavorteile wurden von Elopak in Übereinstimmung mit dem ISCC-Standard verifiziert“, führt Helin aus. „Der Rohstoff ist ein Reststoff der Forstindustrie und wird aus Wäldern in der Nähe bezogen. Durch die Umstellung auf erneuerbaren Kunststoff wird die CO 2 -Bilanz der Verpackung um circa 20 % reduziert“, fasst Oksanen zusammen. Die weltweit erstenMilchkartons, die mit erneuerbaremKunststoff auf Holzbasis beschichtet sind, sind seit Februar in finnischen Läden erhältlich. 

16 | UPM BIOFORE BEYOND FOSSILS

Made with FlippingBook flipbook maker