UPM Biofore Magazine 1-2019 DE

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D Der durch den Ausstoß der Treibhausgase Kohlendioxid und Methan verursachte Klimawandel schreitet uner­ bittlich voran. Die durchschnittli­ che Lufttemperatur ist um ein Grad und die Temperatur in der Arktis um mehr als zwei Grad gestiegen. Das Wasser in den Ozeanen hat sich um etwa einen halben Grad erwärmt“, so Petteri Taalas, Generalsekretär der Weltorganisation für Meteorologie (WMO). Ein höherer Kohlendioxidgehalt in der Atmosphäre wird durch die Verwendung fossiler Brennstoffe – Kohle, Öl und Erdgas – sowie durch Landnutzungsänderungen verur­ sacht. Fossile Brennstoffe machen derzeit ca. 85 % der Energieerzeugung aus. Die übrigen 15 % entfallen auf Atomkraft, Wasserkraft und erneuer­ bare Energiequellen. „Die größte Überraschung war

der deutlich höhere Einsatz fossi­ ler Brennstoffe. Immer wieder muss­ ten wir die schlechtesten Prognosen aktualisieren. In den letzten beiden Jahren sind die Emissionen um fast 2 % pro Jahr angestiegen. Wir bewe­ gen uns also nicht in die richtige Richtung.“ Die globale Erwärmung bewirkt eine Zunahme extremer Wetter­ ereignisse. Im letzten Jahrzehnt wurde etwa die Hälfte der Erd­ bevölkerung von Naturkatastrophen wie heftigen Unwettern, Dürren, Hitzewellen und schweren Über­ schwemmungen heimgesucht. Die klimabedingten wirtschaftlichen Verluste haben sich in 30 Jahren verdreifacht, und das Problemwird sich in den nächsten 50 Jahren weiter verschlimmern. Schritt 1: Emissionen senken Die wichtigste Methode zur Eindämmung des Klimawandels ist die Reduzierung von Energie- und Verkehrsemissionen. Erneuerbare Energiequellen haben sich inzwischen

zu einer attraktiven Investition entwi­ ckelt. In China, den USA und Europa verzeichnen Solar- undWindenergie ein rasantes Wachstum. ImVerkehr enthalten Elektroautos und Biokraftstoffe den Keim einer Lösung. „Der Genfer Flughafen wollte mit der Betankung von Flugzeugen mit Biokraftstoffen beginnen, aber imMoment sind erneuerbare Kraftstoffe noch viel teurer als fossile Brennstoffe“, sagt Taalas. Neben Kohlendioxid ist Methan eine bedeutende Quelle für den Ausstoß von Treibhausgasen. Methan entsteht bei der Rinderzucht und beimReisanbau sowie bei der durch die Zerstörung von Regenwäldern verursachten Vermoorung. „Der Beitrag der Methanemissionen zur globalen Erwärmung beläuft sich auf circa 17 %. Weil Methan aber nur 12 Jahre in der Atmosphäre verbleibt, ist die­ ses Problem leichter zu lösen. Die Wirkung von Kohlendioxid hält Jahrtausende an.“

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