UPM Biofore Magazine 1-2019 DE

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der Kraftstoff Emissionen messbar reduziert. UPMwirkt an dem von VTT koordinierten BioSata-Projekt mit, bei dem es darum geht, den regiona­ len Busservice von Helsinki (HSL) und die städtische Bauflotte vollständig auf Biokraftstoffe umzustellen. Die 1.400 Busse Helsinkis verbrau­ chen 40.000 Tonnen Kraftstoff pro Jahr. Dies entspricht weniger als einem Zehntel der finnischen Jahres­ produktion von Biokraftstoff, die 500.000 Tonnen beträgt. Um den trans­ portbedingten Ausstoß von Treibhaus­ gasen zu halbieren, muss Finnland bis 2030 etwa 800.000 Tonnen Biokraft­ stoff pro Jahr produzieren. ImFebruar verabschiedete das fin­ nische Parlament ein Gesetz, nach dem Kraftstoffunternehmen den Anteil der Biokraftstoffe in herkömmlichem Benzin und in Diesel bis 2030 schritt­ weise um 30 % erhöhen müssen. Für hochmoderne Biokraftstoffe wurde zudem ein ambitioniertes Ziel von 10 % festgesetzt, das bisher noch von keinem Land erreicht wurde. Das neue Biokraftstoff-Gesetz regt Unternehmen dazu an, in umwelt­

„Durch erneuerbare Biokraftstoffe können Emissionen erheblich reduziert werden, und Finnland hat hier eine Vorreiterrolle inne“, so Nils-Olof Nylund, Senior Advisor bei VTT.

Emissionen aus demAuspuff beschränkt. Dabei wird aber ein Teil der Umwelt- auswirkungen außer Acht gelassen. „Wenn man nur bis zumAbgasrohr schaut, ist das Bild unvollständig. Besser ist es, imRahmen einer Well-to-Wheel- Analyse den Energieverbrauch und die Emissionen des gesamten Prozesses von der Herstellung bis zumEnde der Lebensdauer zu untersuchen. Diese voll­ ständige Lebenszyklusanalyse berück­ sichtigt nicht nur den Energieverbrauch, sondern auch alle Emissionen bei der Fahrzeugherstellung und beim Recycling“, betont Nylund. Kohlendioxid wird auch bei der Ver­ brennung von erneuerbaremDiesel und Ethanol als Abgas freigesetzt. Bio­ kraftstoff wird jedoch insgesamt als emis­ sionsfrei eingestuft, weil das Kohlen­ dioxid zirkuliert und zurückgewonnen wird. Die einzigen echten Emissionen entstehen bei seiner Produktion. In gleicher Weise sollten auch die bei der Energieproduktion entstehen­ den Emissionen berücksichtigt werden. Nehmen wir einmal das abgasfreie Elektroauto: In Ländern wie Australien, Indien und China, in denen Kohle bei der Stromerzeugung eine große Rolle spielt, erzeugen Elektroautos mehr CO 2 -Emissionen als herkömmliche Verbrennungsmotoren. Nylund ist der Ansicht, dass die

freundlichere Alternativen zu investie­ ren und garantiert so das Überleben der Biokraftstoffindustrie. Blick über das Auspuffrohr hinaus Der Weg zur Nachhaltigkeit imTrans- portwesen ist recht einfach: Die Lösung besteht schlicht darin, fossile Brenn­ stoffe durch erneuerbare Alternativen zu ersetzen. Die Gesetzgebung rund umAutomobilherstellung und Emis- sionsstandards ist nach wie vor auf CO 2 -

UPM Plywood hat Transportprodukte entwickelt, die die Beladung von LKW erleichtern und gleichzeitig die Transportkapazität steigern.

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