UPM Biofore Magazine 1-2019 DE

TEXT Janne Suokas

“ZU DEN VORTEILEN von HCT gehören geringere Emissionen und eine Verringerung des Kraft­ stoffverbrauchs um bis zu einem Fünftel”, erklärt Pirjo Venäläinen, Senior Research Scientist at Metsäteho.

Wartung entle- gener Straßen 

Korhonen schätzt, dass der Energie­ verbrauch der Flößerei nur ein Drittel des Verbrauchs beimFahrzeugtransport sowie die Hälfte des Verbrauchs beim Transport per Bahn und Schiff beträgt. Die Holzmenge eines Floßes ist so groß, dass für den Transport der gleichen Menge auf der Straße Hunderte von LKW eingesetzt werden müssten. Die Flößerei ist dank der günstigen Lage der Werke und deren Erfahrung mit der Annahme und Verwendung von geflößtemHolz möglich. Das Holz wird von Joensuu über das Saimaa-Flussnetz zumKaukas-Werk in Lappeenranta und zum Pellos-Sperrholzwerk in Ristiina befördert. In fünf Tagen legt es circa 260 Kilometer zurück. Obwohl UPMForest die Flößerei weniger häufig als andere Holztransport­ optionen nutzt, fördert diese die Wett­ bewerbsfähigkeit des Unternehmens im Logistikbereich. Die verschiedenen Transportmethoden konkurrieren nicht miteinander, sondern bieten flexible Möglichkeiten, die sicherste, rentabelste und umweltfreundlichste Lösung für unterschiedliche Transport­ anforderungen zu finden. „Kleinvieh macht auchMist. Verant­ wortungsbewusstes Management und Regeln sind zwar notwendig, aber ent­ scheidend ist die richtige Einstellung. Mit der richtigen Einstellung ist uns der Erfolg sicher“, glaubt Korhonen. 

Der Einsatz von HCT-LKW auf finnischen Straßen hat eine Diskussion über den Zustand der finni­ schen Verkehrsinfrastruktur entfacht. Die Pflege und Entwicklung von Transportwegen trägt nicht nur zu mehr Sicherheit im Straßenverkehr und einem besse­ ren Verkehrsfluss bei, sondern fördert auch die wirt­ schaftliche Wettbewerbsfähigkeit – in Finnland sind die Wege lang, und die größtenMärkte befinden sich im Ausland. Damit die Forstindustrie Exportprodukte erzeu­ gen und Arbeitsplätze schaffen kann, müssen auch weni­ ger genutzte Straßennetze in gutem Zustand gehalten werden.  Über die Finanzierung der Instandhaltung von befestigten Straßen, unbefestigten Feldwegen und Brücken entscheidet das Parlament. Die für die finni­ sche Transportinfrastruktur zuständige Behörde mel­ det, dass sich die Reparaturschulden auf 2,5 Milliarden Euro belaufen, was etwa 450 Euro pro Bürger ent­ spricht. In Pilotprojekten wurden kürzlich eine moderne Automatisierung und Digitalisierung für die Straßeninstandhaltung untersucht.  Beispielsweise werden die Straßenzustandsdaten mit Smartphone-Kamerasensoren von LKW-Fahrern erfasst und anschließend von Computern ausgewertet. Auf diese Weise kann der Zustand des Straßennetzes aus der Ferne überwacht werden. Bestimmte Routen können bei Bedarf gesperrt werden, um eine Überbeanspruchung zu vermeiden. Da die finnischen Bevölkerungszahlen rückläufig sind und viele Menschen an entlege­ nen Orten leben, können auch Rettungsdienste, Landbesitzer und Naturliebhaber von diesen neuen Datenerfassungsmethoden profitieren. 

1/2019 |  51

Made with FlippingBook flipbook maker