UPM Biofore Magazine 1-2019 DE

Nester einen Durchmesser von min­ destens einemMeter und sind 30 bis 100 Zentimeter hoch. Ein Fischadler nistet mit seinem Brutpartner lebenslang – im günstigs­ ten Fall Jahrzehnte – im selben Nest, sofern es keine höheren Bäume in der Gegend gibt und die Bedingungen ansonsten günstig bleiben. Nur eine bestimmte Art von Baumspitze ist geeignet, weil die Nester so groß und schwer sind, dass die Äste breit und stabil sein müssen. Hohe, alte Kiefern sind in bewirtschaftetenWäldern sel­ ten. Es wird aber versucht, ihre Anzahl zu erhöhen, indem ältere Bäume beim Einschlag verschont werden. „Wir bewegen uns in die richtige Richtung. Der Fischadlerbestand hat zugenommen. UPM arbeitet mit der Osprey Foundation bereits seit ihrer Gründung zusammen. UPM verfügt über eine große Umweltabteilung und zahlreiche Forscher und war schon immer an der biologischen Vielfalt des Waldes interessiert“, so Koivu. „Im Laufe der Jahre haben wir an verschiedenen Projekten zusammen­ gearbeitet. Zu nennen wären beispiels­ weise ein umfangreiches Programm für künstliche Nester, die Überwachung der Nistplätze mit Nestkameras, die Verfassung und Verteilung von Informations- und Schulungsmaterial sowie die Nutzung eines GIS-Systems zur Aufzeichnung von Nistdaten“, erklärt Koivu, der mit den Ergebnissen dieser langjährigen Teamarbeit zufrie­ den ist. Weltneuheit in Sachen Proaktivität Timo Lehesvirta , Sustainable Forestry Lead bei UPM, ist nicht nur an demTransplantationsprojekt für Baumschwämme und an den Fischadler-Projekten, sondern auch an allen anderen Initiativen von UPM für die biologische Vielfalt beteiligt. „Seit über 20 Jahren setzen wir systematisch ein Programm zur Erhaltung der biologischen Vielfalt imWald um. Das Programm umfasst

Forschungsprojekte, praktische Maßnahmen und Gemeinschafts­ projekte, und wir haben viele gute Fortschritte gemacht. Die Baum­ mischung ist vielfältiger geworden, und es gibt mehr Totholz, was wichtig ist, weil ein Viertel der Waldbewohner in Totholz lebt“, merkt er an. „ImNovember haben wir unsere neuen Ziele für die biologische Viel­ falt veröffentlicht, die zu den von UPM bis 2030 geplanten Verant­ wortungszielen gehören. Dies ist eine Weltneuheit. Kein anderes Bioökonomie-Unternehmen ist beim Schutz der biologischen Vielfalt so proaktiv. Unsere Ziele für die biologi­ sche Vielfalt werden von einer unab­ hängigen Gruppe von Forschern überwacht.“ Schutz des Lebens selbst Lehesvirta weist darauf hin, dass die biologische Vielfalt noch vor 10 bis 20 Jahren vorwiegend Umwelt­ schützer beschäftigte. Heute gilt sie als Thema, das für jeden relevant ist. „Menschen tragen eine ethische Verantwortung für die Pflege ande­ rer Arten. Unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden hängen von der organischenWelt ab, von morgens bis abends. Wenn wir die Natur und ihre Vielfalt schützen, schützen wir also das Leben selbst.“ Aus wirtschaftlicher Sicht ist die biologische Vielfalt der Eckpfeiler der gesamten Bioökonomie und daher ein überzeugendes wirtschaft­ liches Argument für die Pflege der Natur. „Durch die Förderung der biologischen Vielfalt und die verant­ wortungsvolle Nutzung natürlicher Ressourcen schaffen wir zu einer Zeit Wachstumschancen, da wir die Ära der fossilen Brennstoffe unwei­ gerlich hinter uns lassen. Wenn wir über biologische Vielfalt spre­ chen, sprechen wir über das gesamte Lebensspektrum und alles, was uns die Natur bietet, von Nahrungsmitteln und Medikamenten bis hin zuWohn­ häusern und Freizeitangeboten.“ 

DIE NESTER DER Fischadler haben einen Durchmesser von mindestens einem Meter und sind 30 bis 100 Zentimeter hoch. JUHANI KOIVU HAT sein ganzes Leben lang Vögel beobachtet. Er ist Gründer der finnischen Osprey Foundation.

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