UPM Biofore Magazine 2-2019 DE

WIE HEISST DIE ART?

Bis 2030 wird die Anzahl der Single-Haushalte voraussichtlich um 120 Millionen steigen. Dieser Trend führt zu einem Bedarf an kleineren, nachhaltigeren Verpackungen.

D ie Urbanisierung verändert die Art undWeise, wie wir leben – imwahrsten Sinne des Wortes. Neben weniger Eheschließungen und Geburten, einer alternden Bevölkerung und einem Anstieg des verfügbaren Einkommen ist die Urbanisierung einer der Hauptfaktoren für die Zunahme der Single-Haushalte. Erich Klinenberg, der Autor von Going Solo , sagt, dass Städte es Menschen ermöglichen, allein zu leben und dennoch ihre Freizeit in Gesellschaft zu verbringen. Laut Klinenberg sind Single- Haushalte ein relativ neues Phänomen. Er weist darauf hin, dass bis in die 1950er Jahre hinein keine einzige Gesellschaft in der Geschichte der Menschheit das Alleinleben unter- stützte. Schätzungen zufolge gab es Ende 2016 330Millionen Single- Haushalte. Euromonitor rech- net damit, dass es bis 2030 weltweit 120Millionen mehr sein werden. Von Lulu, Anna und Alice wollten wir wissen, wie das das Single-Dasein insbesondere beim Lebensmittelkauf und beimEssengehen ihre Kaufentscheidungen beeinflusst.

ANNA KUUSELAS Lebensstil bringt es mit sich, dass sie häufiger in Restaurants als zu Hause isst. Wenn das doch einmal der Fall sein sollte, nutzt sie zur Bestellung Apps.

örtlichen „Wet Market“. Ich kaufe lie- ber in Supermärkten oder im Internet Fertiggerichte, die ich nur noch auf- wärmen muss. Bei uns zu Hause wird auch gekocht, aber manche Gerichte holen wir uns auch imRestaurant. So können wir bei einer Mahlzeit bis zu 25 kleine Gerichte servieren, von denen alle probieren können. In China kann man sogar frisches Obst und Gemüse online bestellen. „Ich kaufe meine Lebensmittel meis- tens imOnline-Supermarkt Hema. Viele Menschen haben seit Jahren keinen Supermarkt mehr betreten. Im Internet wählt man die gewünsch- ten Produkte aus und innerhalb von 20Minuten wird alles in der Regel kostenlos nach Hause geliefert“, erklärt Lulu. Da immer mehr Verbraucher in Ländern wie China den Komfort

Technologie als Wegbereiter „Ich esse nicht viel Fast Food. Ein- bis zweimal proWoche bestelle ich mir vielleicht etwas über Apps wie Eleme“, erzählt Lu Ying , Mitbegründerin von Future Urban Living. „Oft esse ich aus- wärts, bei geschäftlichenMeetings oder wenn ich mit Freunden aus- gehe. Dabei geht es nicht nur um die Nahrungsaufnahme, sondern vor allem auch um den sozialen Aspekt.“ Lulu lebt in Shanghai, wo die Menschen oft auswärts essen. Lulu führt dies darauf zurück, dass die Mahlzeiten in China üblicherweise aus vielen verschiedenen Gerichten beste- hen. „Auch Familien, die zu Hause kochen, ergänzen selbst gekochte Mahlzeiten gerne mit einemFertig­ gericht, ummehr Vielfalt auf den Tisch zu bringen. Meine Großeltern kaufen ihre Essenszutaten auf dem

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