UPM Biofore Magazine 2-2019 DE

DER ENERGIEMARKT durchläuft einen raschen Wandel. Erneuerbare Energien wie Wasser-, Wind- und Solarenergie bieten dabei eine wettbe- werbsfähige Alternative zu konventionellen Quellen.

„ WELTWEIT WERDEN bis zum Ende dieses Jahrzehnts die Investitionen in erneu- erbare Energien auf 2,3 Milliarden Euro steigen,“ so Jukka Leskelä.

Wie geht das mit der Kreislauf­ wirtschaft zusammen? Bioenergie, ein wesentlicher Baustein der Kreislaufwirtschaft, ist zu einem wichtigen Bestandteil der Energie­ erzeugung geworden, insbesondere bei der Herstellung von Flüssigkraft­ stoffen und der Erzeugung von Wärmeenergie. Leskelä zufolge ist es möglich, ein perfektes Gleichgewicht zwischen Forstwirtschaft, Bioenergie und CO 2 -Senken herzustellen. „In Finnland entstehen forstba- sierte Kraftstoffe als Nebenprodukte bei der Forstwirtschaft. So können z. B. Baumrinde, Sägemehl, biobasierte Flüssigkeiten und andere Holzernte­ rückstände zur Energieerzeugung ein- gesetzt werden. Das ist ein äußerst nachhaltiger Ansatz.“ Die Forstenergie wird an Bedeutung gewinnen, wenn die finnische Energie­ wirtschaft keine Kohle mehr einsetzt und ihren Torfverbrauch halbiert. „Je vielfältiger die Methoden für die Erzeugung von Fernwärme, desto geringer auch der Bedarf an forstba- sierter Bioenergie“, so Leskelä. durchläuft einen schnellenWandel, auch der Verbrauchermarkt befindet sich an einemWendepunkt. Aufgrund des Einsatzes erneuerbarer Energien schwankt der Strompreis stärker denn je. „Fernwärme bietet eine gute Gelegenheit, Nachfrageschwankungen Flexiblere Nachfrage und Versorgung Nicht nur die Energieerzeugung

zu nutzen. Wenn es windig ist, wird viel Strom produziert und der Preis sinkt. Der billige Strom kann dann zumErhitzen des Wassers in den Fernwärmeleitungen eingesetzt werden“, erklärt Leskelä. Auch die Digitalisierung spielt eine wichtige Rolle. Fortschritte in der Batterietechnologie und regel- bare Ladesysteme erhöhen die Flexibilität bei der Energieerzeugung enorm. So können zumBeispiel Schwankungen des Strompreises beimAufladen von Autobatterien und der Steuerung von Heizungen in Privathäusern berücksichtigt werden. „Schwankungen in der Energie­ erzeugung können ausgeglichen wer- den, indem der Strom dorthin gelei- tet wird, wo die Sonne nicht scheint oder keinWind weht. Der Bau grenz- überschreitender Netze allein reicht aber nicht aus, da der Anteil erneuer- barer Energien weltweit zunimmt“, unterstreicht Leskelä. Klimaneutrales Finnla nd Die finnische Regierung hat das Ziel, Finnland bis 2035 klimaneutral zu machen. Das bedeutet, dass die jähr- lichen Emissionen des Landes durch CO 2 -Senken ausgeglichen werden.

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