UPM Biofore Magazine 2-2019 DE

DIE ENERGIEERZEUGUNG IN FINNLAND IN ZAHLEN:

19% des Stroms wird mit Wasserkraft erzeugt 79% des Stroms wird emissionsfrei erzeugt

47% des Stroms stammt aus erneuerbaren Quellen 19% des Stroms wird aus Biomasse erzeugt

Die finnische Regierung will Finnland bis 2035 klima­ neutral machen.

„Wir können das Volumen der emissions- freien Grundlast-Energie­ produktion deutlich erhö- hen. Je höher der Anteil der Kernenergie an der erzeugten Grundlast ist, desto einfacher ist es, den Restbedarf durch funktionelle, emissionsfreie Methoden zu decken“, so Leskelä. Die Atomkraft befindet sich genauso wie andere Formen der Energieerzeu­ gung imWandel. Eine interessante Entwicklung sind insbesondere kleine, modular aufgebaute Kernkraftwerke. „Modular aufgebaute Kernkraft­ werke können eine interessante Alter­ native zu konventionellen Kernkraft­ werken darstellen. Für die Zukunft der Atomkraft ist von entscheiden- der Bedeutung, den Zeit- und Kosten­ aufwand für den Anlagenbau zu redu- zieren. Das Sicherheitsmanagement ist in modularen Atomkraftwerken einfacher und kommt mit kleineren Sicherheitszonen aus.“ Fossile Brennstoffe verschwinden Einer der wichtigsten Schritte zur Abschwächung des Klimawandels ist der Ausstieg aus fossilen Energien. Dies wird jedoch durch Subventionen für

fossile Brennstoffe in Höhe von jähr- lich mehreren Hundert Millionen Euro erschwert. Das von der EU entwickelte Emis­ sionshandelskonzept unterstützt den Aufbau einer Infrastruktur für erneuer- bare Energien durch Emissionsquoten auf Grundlage von CO 2 -Gutschriften und politischen Entscheidungen. Ziel des Emissionshandels ist es, neue Energiequellen ohne nationale Unterstützungsmaßnahmen zu nutzen und sie profitabel zu machen. „Wenn die EU ihre Energiericht- -linie strikt einhält, ihre Klima­ politik gemäß dem Pariser Abkommen umsetzt und strengere Emissions­ quoten durchsetzt, wird die Energie­ branche die Energieerzeugung aus Kohle und Braunkohle aufgeben. Irgendwann wird die Kohle vollstän- dig verschwinden. Finnland ist hier bereits auf einem gutenWeg“, erklärt Leskelä. „Darüber hinaus müssen wir auch in anderen Bereichen die Emis­ sionen reduzieren, zumBeispiel im Transportwesen, in der Landwirtschaft und in der Industrie. Die Gesellschaft muss in technologischen Fortschritt investieren, um die Emissionen weiter zu reduzieren.“

„Die Energiebranche glaubt, dass dieses Ziel erreichbar ist. Finnland hat in den letzten 10 Jahren seine Emissionen aus Strom- undWärme­ produktion halbiert, und wir werden die Emissionen im Laufe der nächsten zehn Jahr weiter reduzieren“, erklärt Leskelä. Die Steigerung des Kernkraftanteils ist ein wichtiger Schritt bei der Lösung der Klimakrise. Es sollen neue Kern­ kraftwerke gebaut werden, welche die emissionsfreie Stromerzeugung in Finnland erhöhen. Aktuell können in Finnland etwas weniger als 3.000 Megawatt Atomstrom erzeugt werden, während der tägliche Stromverbrauch des Landes bei rund 6.000Megawatt liegt.

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