UPM Biofore Magazine 2-2019 DE

SIRKKA HEINONEN ist die erste Frau in Finnland, die in den renom- mierten Club of Rome eingeladen wurde, der im Jahr 1972 den bekannten Bericht The Limits to Growth (zu Deutsch: „Die Grenzen des Wachstums“) verfasst hat. Die Denkfabrik will Regierungen und Unternehmen anregen, sich für eine bessere Welt einzusetzen.

demBevölkerungswachstum und der Alterung werden auch Nebentrends wie die zunehmende Vielfalt und Flexi­ bilität der Lebensführung, die Digitali­ sierung, intelligente Gebäude, neue Gemeinschaften und die Philosophie des Teilens berücksichtigt. Die größte Herausforderung besteht Heinonen zufolge darin, die Auswir­ kungen der sich verändernden Lebens­ weisen auf das Bauwesen zu prognos- tizieren. „Das Wohnen als solches verändert sich kaum, wohl aber unsere Lebens­ weise. Die Menschen interessieren sich stärker für die imWohnungsbau ein- gesetztenMaterialien und Energie­ lösungen. Vor allem bei Menschen, die ihren ökologischen Fußabdruck redu- zieren wollen, wird der Holzbau in Zukunft immer beliebter werden“, sagt Heinonen voraus. Heinonen fordert, dass wir alle – auch Unternehmen – darüber nach- denken, welche langfristigen Konse­ quenzen unser Handeln über einene Zeitraum von 20 bis 30 Jahren hat. „Sie sollten vorausblicken und über- legen, in wieweit die heutigen Bau­ weisen und der Einsatz vonMateria­ lien und Energie den globalen Heraus­

„Ich glaube, die wahren Gewinner in der Ge- schäftswelt werden die Unternehmen sein, für die Nachhaltigkeit bereits jetzt eine hohe Priorität besitzt und die nachhal- tige Produkte und Dienst- leistungen anbieten.“

forderungen gerecht werden. Die wah- ren Gewinner in der Geschäftswelt werden die Unternehmen sein, für die Nachhaltigkeit bereits jetzt eine hohe Priorität besitzt und die nachhaltige Produkte und Dienstleistungen anbie- ten“, erklärt sie. Die Zukunft ist nicht in Stein gemei- ßelt. Jeder kann durch seine Entschei­ dungen und sein Handeln etwas bewir- ken. Wir sollten darüber nachdenken, wie plausible Zukunftsszenarien ausse- hen könnten und wie die Zukunft sich idealerweise entwickeln sollte. Diese Art des „Träumens“ kann neue Ideen

und Innovationsmöglichkeiten gene- rieren. „Trotz der offensichtlichen Vorteile des Holzbaus müssen wir, um seine Popularität zu steigern, gute Beispiele für gelungene Holzbauten besonders hervorheben. Das bedeutet, dass man nicht nur über das altbekannte Block­ haus spricht, sondern stattdessen Gebäude ins Rampenlicht stellt, die innovative Konzepte und eine zukunfts- orientierte Ästhetik verkörpern. Denn nur wenn wir bereit sind, etwas Neues auszuprobieren, können wir die Entwicklung vorantreiben.“ 

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