UPM Biofore Magazine 2-2019 DE

tet dieses Treffen eine Plattform zum Informationsaustausch über nationale und europäische Forstfragen. Was soll in Zukunft angepflanzt werden? Manche EU-Länder haben nur kleine Waldflächen, während in anderen Ländern demWald eine große kul- turelle und historische Bedeutung zukommt. Zwei wichtige Themen, die quasi überall diskutiert werden, sind Klimawandel und Bioökonomie. „Die Bedeutung des Waldes für die Abmilderung des Klimawandels und die Notwendigkeit, ihn an die sich verändernden klimatischen Bedingungen anzupassen, sind unser Ausgangspunkt“, so Nuno Sequeira, Vorstandsmitglied des portugiesischen Instituts für Naturschutz undWald. Wälder und Holz nehmen Kohlendioxid (CO 2 ) auf und speichern es. CO 2 ist als Treibhausgas eine der wichtigsten Ursachen für die globale Erwärmung. Die Wälder müssen wider- standsfähig genug sein, umweiterhin wichtige Öksosystemdienstleistungen – wie Erosionsschutz, Regulation des

sollen“, sagt Requardt. Abgesehen von wirtschaftlichen Verlusten könnten die schlimmen Waldschäden möglicherweise die Anstrengungen Deutschlands zur Erreichung seiner Klimaziele beein- trächtigen. Für Fanny-Pomme Langue , Generalsekretärin des Zentralverbands der EuropäischenWaldbesitzer CEPF, liegt der Schlüssel dazu, dass der Wald unterschiedliche gesellschaftliche Erwartungen erfüllen kann, vor allem, was die Abmilderung des Klimawandels betrifft, in einer nachhaltigen Forst­ wirtschaft, die wirtschaftliche, soziale und ökologische Aspekte berücksich- tigt. Die Privatwälder in der EU wer- den von 16 MillionenWaldbesitzern bewirtschaftet und machen 60 % der Waldflächen der EU aus. „Die Waldbesitzer sorgen durch nachhaltige und multifunktionale Forstwirtschaft dafür, dass die Wälder den von ihnen erwarteten Nutzen in Hinsicht auf die Kohlenstoff­ sequestrierung und -speicherung oder die Erhaltung der Artenvielfalt erbrin- gen können“, so Langue.

Die EU hat 2013 eine Forst- strategie entwickelt, um eine koordinierte Reaktion auf Forstthemen sicherzustellen. Das Ziel: die Förderung einer nachhaltigen Forstwirtschaft in den Mitgliedsstaaten und auf der ganzen Welt. Dies war vor allem in Deutschland ein Thema, wo die ungewöhnlich tro- ckenen und heißen Sommer der ver- gangenen Jahre die Bäume anfällig für Borkenkäferbefall gemacht haben. Es wurden rund 120.000 Hektar Wald zer- stört, eine Katastrophe, die mit dem Waldsterben durch den sauren Regen in den 1980er Jahren vergleichbar ist. „Da dieses Mal die Probleme wahr- scheinlich auf den Klimawandel zurückzuführen sind, müssen wir jetzt vor allem untersuchen, welche Baumarten wir in Zukunft pflanzen Wasserhaushalts und biologische Vielfalt – erbringen zu können.

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