UPM Biofore Magazine 2-2019 DE

Forschung und neue Anwendungen auf diesemGebiet zu erfahren. Sie waren auch dabei, als Setzlinge gepflanzt wurden. „Es war sehr interessant, welche Bioprodukte gerade entwickelt werden und welche schon auf denMarkt gebracht wurden. Die Dekarbonisierung ist ein wichtiger Veränderungstreiber“, so Sequeira. Finnland ist nicht nur ein Vor­ reiter in Sachen Bioökonomie, son- dern auch führend bei der Entwick­ lung verantwortungsvoller und effi- zienter Forstwirtschaftspraktiken. Längeres Waldwachstum verhindert Waldbrände und -schäden. „Neue Investitionen haben die Forstwirtschaft in den letzten Jahren neu belebt. Unsere Wälder sind große CO 2 -Senken, und wir ernten weni- ger Holz als wir anbauen“, erklärt Juha Niemelä, Generaldirektor der Abteilung für natürliche Ressourcen im finnischenMinisterium für Land- und Forstwirtschaft. Politischer Druck Die EU hat 2013 eine Forststrategie entwickelt, um eine koordinierte Reaktion auf Forstthemen sicherzu- stellen und in denMitgliedsstaaten und auf der ganzenWelt nachhaltige Forstwirtschaft zu fördern. Während seiner Präsidentschaft hat Finnland nun mit der Entwicklung einer neuen Strategie begonnen, welche die bis 2020 gültige ablösen soll. „Auch wenn die Forstpolitik auf nationaler Ebene entschieden wird, ist die Branche auch von ande- ren Bereichen der europaweiten Gesetzgebung betroffen. Es stellt sich die Frage, ob wir mit einem Strategiepapier wirksam auf diese neue Situation reagieren können“, so Niemelä. Es bleibt zwar abzuwarten, wie weit diese strategische Arbeit bis zum Treffen der EU-Forstbeamten im nächsten Jahr in Kroatien gediehen sein wird, doch eines ist sicher: der Wald wird weiterhin imRampenlicht stehen. 

LEITENDE FORSTBEAMTE aus EU-Mitgliedsländern besuchten Finnland im September im Rahmen eines informellen Treffens der EU-Forstgeneraldirektoren. Auch wenn die EU keine gemeinsame Forstpolitik hat, bietet dieses Treffen, das einmal im Verlauf einer jeden EU-Präsidentschaft stattfindet, eine Plattform zum Informationsaustausch über natio- nale und europäische Forstfragen. Während ihres Aufenthalts waren die Teilnehmer auch dabei, als Setzlinge gepflanzt wurden.

UPM verfügt über Produktionsstand­ orte in mehreren EU-Mitgliedsstaaten und beliefert Kunden in der gesam- ten EU. Die Politik des Unternehmens zielt daher darauf ab, das Verständnis und das Bewusstsein für nachhaltige Forstwirtschaft zu fördern. „Wir freuen uns über jede Gelegen­ heit, unsere Stakeholder zu einem Waldbesuch einzuladen“, sagt Marko Janhunen , Director Public Affairs bei UPM. „Es ist schön, zu sehen, wie die Menschen das Konzept einer nachhaltigen Forstwirtschaft verste- hen, wenn wir ihnen zeigen, wie die gesamte Wertschöpfungskette von der Pflanzung bis zur Ernte aussieht und wie Nachhaltigkeit dabei stets im Vordergrund steht.“ WILLKOMMEN IM WALD

WIE HEISST DIE ART?

„Wenn der Wald eine wichtige Rolle bei der Abmilderung des Klima­ wandels übernehmen soll, müssen wir die Rolle der Waldbesitzer würdigen und sie dabei unterstützen, ihre Wälder gut zu bewirtschaften und sie widerstandsfähiger für die Zukunft zu machen“, fügt sie hinzu. Bioökonomischer Wandel Angesichts der derzeitigen Heraus­ forderungen durch Urbanisierung, globales Bevölkerungswachstum und Klimawandel gibt es viele Möglich­ keiten, wie wir die Wälder auf dem Weg in eine nachhaltigere Zukunft nutzen können. Holzbasierte Roh­ stoffe aus nachhaltig bewirtschafte- tenWäldern oder Nebenströmen der industriellen Produktion können fos- sile Brennstoffe und andere kohlen- stoffintensive Materialien ersetzen, z. B. auf demGebiet von Kraftstoffen für den Straßenverkehr, Kunststoffen, Textilien und in der Bauindustrie. Während ihres Aufenthalts in Finnland besuchten die EU-Forst­ beamten UPMund das VTT Technical Research Center, ummehr über die

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