UPM-Biofore-Magazine-3-2014-DE

TEXT VESA PUOSKARI

FOTOS UPM; MIT FREUNDLICHER GENEHMIGUNG DES INTERVIEWPARTNER

DER ENTWURF SIEHT VOR, DASS 70% DER KOMMU- NALEN ABFÄLLE UND 80% DER VERPACKUNGS- ABFÄLLE BIS 2030 RECYCLET WERDEN MÜSSEN

Jori Ringman-Beck

D ie Europäische Union gestaltet den Gesetzes­ rahmen für die Kreislaufwirtschaft umund setzt auf eine verbesserte Abfallverwertung. Gemäß demGesetzesentwurf dürfenWertstoffe ab 2025 nicht mehr auf der Deponie landen. DemCEPI-Direktor für Nachhaltigkeit, Jori Ringman-Beck , zufolge verlangt der Entwurf von den EU-Mitgliedstaaten bessere Prozesse bei der Wertstoff­ sammlung. Das trifft vor allem auf Mitgliedstaaten zu, deren Prozesse hinter dem allgemeinen Stand zurückhängen. „Wenn beispielsweise Papier nicht länger auf die Deponie gefahren wird, erleichtert das der Papierindustrie den Zugang zu neuen Rohstoffen. Gerade die Versorgung mit Altpapier ist in vielenMitgliedsstaaten ein Problem. Aus Rohstoffmangel mussten einige Papierfabriken sogar vorrübergehend den Betrieb einstellen.“ Der Entwurf verlangt bis 2030 für Siedlungsabfälle eine Wiederverwertungsrate von 70% und für Verpackungsabfälle von 80%. Die Europäische Kommission schlägt zudem geson- derte Abfallvermeidungsziele für Plastik, Holz, eisenhaltige Metalle, Aluminium, Glas sowie Karton und Papier vor. „Unser oberstes Ziel ist es, das Thema Kreislaufwirtschaft zur Agenda zumachen, umdie Entwicklung neuer Geschäfts­ modelle und das Materialmanagement zu fördern. Unternehmen sollten sich beispielsweise fragen, ob sie lieber ihr Geschäft neu ausrichten oder einen Partner finden, der ihre Nebenprodukte weiterverarbeiten kann“, so Ringman-Beck. EinMusterbeispiel für die Kreislaufwirtschaft in Europa ist das Papierrecycling – 2012 wurden etwa 72% aller Papierabfälle recycelt. DieWiederverwertungsrate von Papier ist trotz eines geringeren Papierverbrauchs über die Jahre stabil geblieben. Gleichzeitig verbesserte sich laut einemBericht des Europäischen Altpapierrates (ERCP) die Qualität des recyceltenMaterials.

EU-INITIATIVE FÜR ABFALL­ VERWERTUNG

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