Biofore Magazin 2022

Von Ndéla Faye Fotos UPM, Mike Karlsson Lundgren, Getty Images, XPRIZE, David Kelly Crow

DAS GROSSE GANZE

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Die Weltbevölkerung wird bis 2050 auf 9,7 MilliardenMenschen ansteigen. Um unsere heutige Lebensweise beizubehalten, bräuchten wir die Ressourcen von drei Erden. Was wird zur Verringerung des Ressourcenverbrauchs unternommen, und welche Folgen haben die Maßnahmen für unser Konsumverhalten?

D ie verschiedenen Entwicklungsepochen der Menschheit werden nach denMaterialien be nannt, die für das jeweilige Zeitalter prägend waren. Ihre Bedeutung ist unermesslich. Man könntedurchaus behaupten, dassFortschritte in der Materialwissenschaft und die Ent- wicklung der menschlichen Zivilisation eng miteinander verknüpft sind. Die Entdeckung und Nutzbarmachung von Bronze, Eisen und in jüngerer Zeit auchÖlundAluminiumspieleneinezentraleRolleindermensch- lichenEntwicklung. Aberwohinhat uns die unaufhörliche Suche nach demnächstenweltbewegendenMaterial geführt? DerAnfangdesJahres veröffentlichteSechsteSachstandsbericht des Weltklimarats (IPCC) warnt, dass wir „jetzt oder nie“ han deln müssen, wenn wir eine vollständige Klimakatastrophe ver hindern und die globalenKlimaziele erreichenwollen. Unsere übermäßige Abhängigkeit von fossilen Ressourcen ist nicht mehr tragbar. Zum Glück für uns und unseren Planeten gibt es auf dem Gebiet der Materialwissenschaft laufend neue Fortschritte, mit denen sich unsere weltweiten Probleme mög- licherweise beheben lassen. Menschen aus Wissenschaft, Tech nik undForschung sindunablässig auf der Suche nachLösungen für eine bessere Zukunft für die Menschheit. Währenddessen tickt die Zeitbombe des Klimawandels, des Bevölkerungswachs tums, derRohstoffknappheitundandererdrohenderKatastrophen. Der Kreislaufwirtschaft gehört die Zukunft Jahrzehntelang unermüdlich an der Entschärfung dieser Bombe gearbeitet hat zum Beispiel Emily A. Carter , Inhaberin des Gerhard R. Andlinger Lehrstuhls für Energie und Umwelt und Professorin für Maschinenbau und Luftfahrttechnik an der Princeton University. Ihre aktuelle Forschung wird von den US-Ministerien für Energie undVerteidigung unterstützt. Carter ist überzeugt, dass wir eine Kreislaufwirtschaft schaf fen müssen: „Wir gewinnen seit Jahrhunderten Kohlenstoff aus dem Boden. Wir dürfen nun nicht diejenigen verteufeln, die die

Emily A. Carter, Princeton University.

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