Biofore Magazin 2022

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ZIRKULÄRE BIOÖKONOMIE BEI UPM Unser Ziel ist es , Abfälle zu verringern, Nebenströme wo immer möglich wiederzuverwenden und durch intelligente Lösungen Mehrwert zu schaffen. Angesichts des Klimawandels entwickeln wir aktiv neue Wege, um den Übergang zu einer zirkulären Bioökonomie zu beschleunigen und unsere Umweltauswirkungen kontinuierlich zu reduzieren. Bis 2030 werden wir keinerlei Produktionsabfälle auf Deponien entsorgen oder ohne Wärmerückgewinnung verbrennen. 2021 haben wir durchschnittlich 89 % unserer Prozessabfälle recycelt oder wiederverwertet, ein Fünftel davon mit Wärmerückgewinnung. In 59 % unserer Produktionsstätten werden bereits heute sämtliche Prozessabfälle wiederverwertet. Darüber hinaus arbeiten wir daran, in den werkseigenen Abwasserreinigungsanlagen bis 2030 nur noch recycelte Nährstoffe einzusetzen. Im Jahr 2021 stammten 35 % der von uns eingesetzten Nährstoffe aus recycelten Quellen. Gemeinsam mit unseren Partnern nutzen wir Reststoffe, Nebenströme und wiederverwertete Materialien zur Entwicklung von Innovationen für die Kreislaufwirtschaft. Unser neues Konzept für nachhaltiges Produktdesign berücksichtigt Kreislaufaspekte entlang des gesamten Produktlebenszyklus. Unsere Umweltziele bis 2030 gewährleisten einen effizienten Ressourceneinsatz und leisten einen Beitrag zu den UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung.

„Früher waren Kreislaufprodukte teurer als Produkte aus Primärrohstoffen.“

-nutzen berücksichtigen“, sagt Aaron Vuola , Leiter der Berei- che Kreislaufwirtschaft und Umwelt bei der Finnish Forest In dustries Federation (FFIF). „Damit jedoch die Kreislaufwirtschaft nachhaltig ist, müs sen alle Puzzleteile berücksichtigt werden“, erklärt Vuola. Beim Transport von Düngemitteln zum Beispiel entstehen Emissionen, die die Nachhaltigkeit des Produkts vollkommen zunichtemachen können. „Wenn wir mehr in Richtung Kreis laufwirtschaft denken, können wir Prozesse von Anfang an auf Nachhaltigkeit ausrichten. Zum Beispiel können Unterneh men die Nährstoffe aus ihren Nebenströmen recyceln und zur Abwasserreinigung einsetzen“, sagt er. „Früher waren Kreislaufprodukte teurer als Produkte aus Primärrohstoffen, aber das hat sich womöglich auf Dauer geändert“, sagt Anna Virolainen-Hynnä , Executive Director der Finnish Biocycle and Biogas Association. Ihr zufolge könnte es in den kommenden Jahren ein nachhaltiges Geschäft werden, Agrarprodukte und das Know-how zum Nährstoffrecycling zu importieren, anstatt Düngemittel über Grenzen hinweg zu transpor tieren. Wird das Potenzial genutzt?

Von der finnischen Regierung bis hin zu Unternehmen wie UPM suchen viele nach neuen Möglichkeiten, das Potenzial von Nebenströmen zu nutzen. Neue Verfahren zur Beseitigung toxischer Verunreinigungen könnten dafür eineMöglichkeit bieten. „Da die Kosten für Mineraldünger immer weiter steigen, könnten weniger nährstoff- reiche organische Düngemittel attraktiver werden“, prognostiziert Berlin. „Momentan ge hen recycelte Düngemittel weg wie warme Sem meln.“ Aber es gibt noch eine Reihe von anderen Faktoren, die einen Einfluss haben.

„Die neue Gesetzgebung bietet Chancen, aber es ist noch unklar, wie der Markt reagiert“, warnt Virolain en-Hynnä. „Wir brauchen InvestitionenundUnternehmen, die bereit sind, hochwertige Produkte zu entwickeln.“

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