Biofore Magazin 2022

Von Carita Rizzo Fotos Getty Images

FEATURE

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Mit seinen revolutionären Ocean Action Etiketten schenkt UPM Raflatac Plastik, das mit hoher Wahrscheinlichkeit imMeer landen würde, ein neues Leben. Damit bietet das Unternehmen eine Lösung für eines der der größten Umweltprobleme auf der Welt. B ilder von Abfallbergen an Küstenstreifen und einst wunder schönen, nun abfallübersäten Stränden schockieren selbst die entspanntesten Umweltschützenden. Derzeit schwimmen schätzungsweise 50 bis 75 Billionen Plastikteile in den Ozea nen. Forschungsergebnisse prognostizieren, dass es bis zum Jahr 2050 mehr Plastik imMeer gebenwird als Fische.

Dank laufender technischer Verbesserungen können größere Kunststoffteile gesammelt werden, aber sobald sie sich zuMikroplastik zersetzt haben, sind sie nur noch schwer aus demWasser zu entfernen. Die Lösung besteht darin, zu verhindern, dass Plastik überhaupt in un sereWasserstraßen gelangt. Aber wie kann das gelingen? Bahnbrechende Etiketteninnovation „Weltweit werden weniger als 10 % der Kunststoffabfälle recycelt. Da her besteht ein maßgeblicher Vorteil unserer Ocean Action Etiketten darin, dass sie etwas bisherWertlosemnunWert verleihen“, sagt Flora D’Souza , SustainabilityManager, Label Life, UPMRaflatac. Das neue Folienmaterial wurde für Kosmetika, Körperpflegepro dukte, Getränke und Lebensmittelverpackungen entwickelt und wird durch chemisches Recycling vonOcean Bound Plastic (OBP) – in bis zu 50KilometernEntfernung vonWasserstraße gesammeltenKunststoff- abfällen – hergestellt. EinGroßteil dieser Kunststoffabfälle stammt aus denKüstenregionen Südostasiens. Um Abfällen ein neues Leben zu geben, hat UPM sich mit dem sau di-arabischen Chemieunternehmen SABIC zusammengeschlossen, das der Meinung ist, dass Innovationen der Weg zu einer nachhalti geren Zukunft sind. Dimitri Daniels , Leader of Circular Economy Business Europe bei SABIC, merkt an, dass die neue spannende Verpa- ckungslösung von UPM Raflatac „zeigt, wie gebrauchtes Plastik, das sonst möglicherweise im Meer landen würde, wieder in den Materi alkreislauf zurückgeführt werden kann“. AngesichtseineraufCO₂-NeutralitätunddieWiederverwendungvon Kunststoffen abzielenden Umweltpolitik sind die Ocean Action Etiket ten sowohl ökologisch als auch wirtschaftlich sinnvoll. „Unser Ziel, die Nutzung fossiler Brennstoffe und Materialien zu reduzieren und letzt- endlich zu beenden, steht im Einklang mit unserem Geschäftszweck“, sagt UPMRaflatac BusinessManager Eliisa Laurikainen . „Es ist eine revolutionäre Neuerung, dass wir als weltweit erster Etikettenhersteller OBP-Abfälle verwerten“, betont sie. „Wir möchten eine Vorreiterrolle übernehmen, wenn es darum geht, Markeninha- bern, die sich offiziell zumEinsatz von Recyclingmaterial in ihren Ver packungen verpflichtet haben, ein innovatives Instrument zur Errei chung ihrer Ziele zu bieten.“ Ocean Action Etikettenmachen einenUnterschied „DasMaterial selbsthat einengeringfügighöherenCO₂-Fußabdruckals vergleichbare Etiketten aus Primärrohstoffen“, so D’Souza. „Aber das allein ist es nicht. Dabei wirdnicht berücksichtigt, dasswir dieVerbren nung der Plastikabfälle vermeiden. Außerdem muss man überlegen, was passiert, wenn sie im Ozean landen würde. Welche Zerstörungen würden sie in der Unterwasserwelt anrichten? Diese Aspekte können nicht unmittelbar in die Bestimmung der Umweltauswirkungen ein fließen, abermanmuss sie berücksichtigen.“

Darüber hinaus ist Ocean Action eine Möglichkeit für UPM, das Be wusstsein für einwichtigesUmweltproblemzu schärfenund eine prak tische Lösung dafür anzubieten. „Das Best-Case-Szenario für unser Produkt wäre, dass uns der Rohstoff zurHerstellung ausgeht – daswäre perfekt. Aber weil das unwahrscheinlich ist, haben wir zumindest eine großartigeGelegenheit,aufdasProblemhinzuweisenundeineMöglich- keit zu bieten, etwas dagegen zu unternehmen“, meint Laurikainen. Motivation zur Expansion DieOceanActionEtiketten sind für solcheMarkeninhaber interessant, die sich nachhaltigen Geschäftspraktiken verschrieben haben. Zusätz- lich richten sie sich an umweltbewusste Verbraucherinnen und Ver braucher, die die leicht höherenPreise akzeptieren. Als Pionier auf dem Gebiet von OBP-Etiketten trägt UPM auch dazu bei, einen Markt für diese Art von Produkt zu schaffen. „Die Markeninhaber können durch ihre Entscheidungen ihreWerte unterstreichen und in ihrer jeweiligen Branche eine Vorreiterrolle übernehmen“, so Laurikainen. Sicherzustellen, dass alle Partner in der Lieferkette OBP- und ISCC-zertifiziert (International Sustainability and Carbon Certifica tion) sind, ist ein langwieriger Prozess. Nichtsdestotrotz will UPM als Vorreiter auf dem Gebiet der nachhaltigen Etikettierung Verantwor tung dafür übernehmen, den Weg in eine nachhaltigere Zukunft zu weisen. Laurikainensagt: „Es gibt Produkte, bei denendiePionierarbeit einfacher ist, abermitOceanActionhabenwir dieMesslatte fürVerbes serungen höhergelegt. Das große Interesse an unserem Produkt moti- viert uns zur Intensivierung unserer Anstrengungen.“ Recyclingmaterial in ihren Verpackungen verpflichtet haben, ein innovatives Instrument zur Erreichung ihrer Ziele zu bieten.“ „Wir möchten eine Vorreiterrolle übernehmen, wenn es darum geht, Markeninhabern, die sich offiziell zum Einsatz von

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