UPM_Biofore-Magazine-2-2017-GER

TEXT NIKHIL NARAYNAN SIVADAS   FOTOS JANNE LEHTINEN, TERVEYSTALO, UPM; MIT FREUNDLICHER GENEHMIGUNG DER INTERVIEWPARTNER

Die hervorragenden Barriereeigen- schaften von Rohstoffen auf biologischer Basis verhindern Infektionen.

Für Patienten ist die Anwendung dieser Materialien angenehmer.

2016 fest. Mit demmedizi­ nischen Fortschritt entwickeln sich nämlich auch die Erreger weiter. Die steigende Verbreitung von

Rohstoffe auf biologi­ scher Basis angenehm an. Außerdem ist die

Feuchtigkeitsregulierung besser. Dies unterstützt die Wundheilung undmacht die

Ali Harlin

Verbände länger haltbar. Daher zeigen Gesundheitsdienstleister zunehmend Interesse daran, derartige Produkte zu verwenden“, erklärt Ali Harlin , Forschungsprofessor imTechnischen ForschungszentrumFinnland VTT. Wiederverwendbare Produkte bergen Risiken Infektionen können über unzureichend gereinigte wiederverwendbare Produkte leicht übertragen werden. Inmodernen Krankenhäusern, in denen täglich Hunderte von Patienten behandelt werden, ist die Gefahr einer Epidemie sehr groß. „Da wiederverwendbare Instrumente mehrmals gereinigt, sterilisiert und wiederverwendet werden, ist es schwierig, eine wirklich gleichbleibende Qualität zu gewährleisten“, so Björn Carlzon , Global Franchise Director & Head of Marketing, Surgical Solutions bei Mölnlycke, einemweltweit tätigen Anbieter vonWundversorgungs- und Chirurgieprodukten für medizinisches Fachpersonal und Patienten. Studien zeigen, dass Reinigungsver­ fahren nicht immer gründlich genug sind und Reinigungs- undDesinfektionsgeräte oft nicht alle Verunreinigungen beseitigen.

multiresistenten Keimen wieMRSA stellt Gesundheitseinrichtungen vor die Heraus­ forderung, wirkungsvollere Verfahren zur Infektionskontrolle zu entwickeln. Ein Ansatz ist der zunehmende Umstieg von wiederverwendbarenmedizinischen Instrumenten auf Einwegprodukte. In diesemMarkt habenMaterialien aus synthetischen Polymeren den höchsten Anteil, doch auch ‚natürliche‘ Produkte auf biologischer Basis verzeichnen ein enormes Wachstum. Rohstoffe auf biologischer Basis kommen bereits in einigen Anwendungsgebieten zumEinsatz, etwa in der Wund- und Inkontinenzversorgung, in Arztpraxen und sogar für Kittel und Verpackungen von Instrumenten. Dies hat viele Gründe; unter anderem bilden sie eine hervorra­ gende Barriere gegen infektiöse Keime. Die Produkte sind biokompatibel und beständig gegenüber Säuren, Basen undMikroorganismen. Aufgrund ihrer atmungsaktiven Eigenschaften sind sie ideal für den Einsatz in Verbänden und bei der Wundversorgung. „Für die Patienten fühlen sich Einwegmaterialien auf dem Vormarsch

Erfolgreich im Kampf gegen Krankheiten D ie Entwicklung der medizi­ nischen Versorgung über die Jahrhunderte liest sich wie eine faszinierende Geschichte. Angesichts der Bedrohung durch Infektionen und multiresistente Keime müssen Gesundheitseinrichtungen Mittel und Wege finden, Infektionen zu bekämpfen

Gesundheitsversorgung revolutionierte. Dies eliminierte jedoch nicht das Risiko von Infektionskrankheiten. „Tagtäglich zieht sich schätzungsweise einer von 25 Krankenhauspatienten in den USAmindestens eine Infektion zu. Dies zeigt deutlich, wie wichtig ein besserer Infektionsschutz in Gesundheitseinrichtungen in den USA wäre“, hält die US-Gesundheitsbehörde Center for Disease Control (CDC) in ihremFortschrittsbericht zu kranken­ hausbedingten Infek-tionen für das Jahr

und dabei Kosten zu senken. Umweltfreundliche Materialien auf Zellstoffbasis sind hierfür genau das Richtige.

So wurden vor über 2000 JahrenWunden mit Essig und Thymianöl behandelt, da diese eine antiseptischeWirkung haben. Erst im 19. Jahrhundert begriffman den Zusammenhang zwischen schlechten hygienischen Bedingungen und Infektions­ krankheiten – eine Entdeckung, die den Einsatz von Desinfektionsmitteln und Sterilisationsverfahren begünstigte und die

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