UPM_Biofore-Magazine-2-2017-GER

TEXT SAARA PAKARINEN FOTOS JANNE LEHTINEN, SAMI KULJU

In nur einem Monat heben und tragen die Mitarbeiter 30 Tonnen Setzlinge.

JUNGWÄLDER IM WACHSTUM

Pia Nilsson, Produktverant­ wortliche von Biomedicals (links), Forschungsleiterin Vilja Pietiäinen vom FIMM und Produktexperte Lauri Paasonen von UPM arbeiten in der Krebsforschung eng zusammen.

Auch wenn er inzwischen in Altersteilzeit ist, schaut Martti Bagge nach wie vor jede zweite Woche in der UPM- Forstverwaltung in Juva auf einen Kaffee vorbei. Sein Gesprächspartner ist der verantwortliche Forstexperte Pekka Harmoinen . Sie unterhalten sich über verschiedene Themen, am liebsten spricht Bagge jedoch über seine Wälder. Gesunde Wälder liegen ihm naturgemäß am Herzen: schließlich ist er in einem großen Gebiet rund um Juva für Wälder verantwortlich, die sich im Besitz seiner Familie und der Familie seiner Frau befinden. In seiner Tätigkeit als Hüter des Waldes geht Bagge methodisch vor. Seine Waldstücke sind unterschiedlich alt, und ihm sind wirtschaftlicher Nutzen und Erholungswert gleichermaßen wichtig. Im Jahr 2016 beaufsichtigte Bagge die erste mechanische Pflanzung von 7 Hektar Fichtenwald. Zu diesem Zweck bestellte er bei der UPM-Baumschule in Joroinen rund 13.000 Setzlinge.

Teamwork für erstklassige wissenschaftliche Forschung

(Rechts) Eija Hynninen, Anne Hassinen und Jari-Pekka Koskinen jäten Fichtensetzlinge.

U PMBiomedicals ist federfüh­ rend für die Aktivitäten von UPM imBereich der medizinischen Forschung verantwortlich. Die Abteilung ist seit einigen Jahren als Teil von UPMBiochemicals tätig und kann bereits auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit unter­ schiedlichen Forschungsinstituten zurück­ blicken. Vor etwa drei Jahren wurde imRahmen eines bereichsübergreifenden Projekts zwischen UPMund der Universität von Helsinki GrowDex®, ein auf Zellulose basie­ rendes Hydrogel, auf denMarkt gebracht. Es ist damit das ersteMedizinprodukt, das von UPMBiomedicals auf denMarkt eingeführt wurde. Obwohl es ein relativ neues Produkt ist, hat es letztes Jahr bereits einen Preis für Innovation imChemiesektor gewonnen. Gemeinsam für die Krebsforschung GrowDex wird auch am Institut für MolekulareMedizin Finnland (FIMM)

steigen, umdann imWinter auf bis zu -30 °C zu sinken. In den Außenparzellen werden die Setzlinge mit Kunstschnee bedeckt, um sie vor demhartenWinter zu schützen. Wenn sie dann imFrühling ein Jahr alt sind, sind sie kräftig genug für den Verkauf. Manche Setzlinge werden im Frühling gepflanzt, andere imHerbst. Die Arbeit in der Baumschule folgt dem Jahresrhythmus: ImFrühling keimen die Samen, im Sommer wachsen die Setzlinge und imHerbst werden sie geerntet. Die Baumschule ist aber nicht nur damit beschäftigt, Setzlinge zu ziehen, sondern schafft auch neue Produkte: zu ihren am weitesten fortgeschrittenen Innovationen gehören die Zwergbirke „Pikkukoivu“ und die Zwergkiefer „Pikkolomänty“. Innovation und Forschungs­ kooperationen

Die Baumschule arbeitet eng mit Universitäten und Forschungsinstituten zusammen. Geschäftsführerin Anne Immonen träumt davon, eines Tages zu expandieren. Die Grundlage für zukünftiges Wachstum wird gerade gelegt, etwa mit den neuen Pack- und Saatstraßen. Schon bald werden dieMitarbeiter auch in der Lage sein, die Setzlinge ganzjährig in Schichten zu verpacken, nicht nur bei günstigen Wetterbedingungen imFreien. Auf diese Weise ist die Verfügbarkeit von hochwer­ tigem Saatgut ganzjährig gesichert. Unser Rundgang endet im Saatgutlager. Logistik-Experte Timo Ikäheimo öffnet einige Schränke und zeigt uns etiket­ tierte Kunststoffbehälter. Die Samen darin sind sozusagen gesunde Bäume in Embryonalform, und die in Joroinen gezo­ genen Setzlinge mit ihrem erstklassigen Erbgut sind die Grundlage von Finnlands prächtig gedeihendenWäldern. 

der Universität Helsinki eingesetzt. Dort wird es als Zellkulturmatrix in der Krebs­ forschung verwendet. Für das gemein­ same Projekt von UPMund FIMMwerden die Bereiche Bioökonomie und personali­ sierteMedizin kombiniert. „Wir betreiben hier Krebsforschung. Wir erhalten Krebszellenproben aus einer benachbarten Klinik und kultivieren diese für mitunter medizinische Test­ zwecke unter verschiedenen Bedingungen, beispielsweise in GrowDex-Gel. Wir interessieren uns außerdem für dieMuta­ tionen in Krebszellen“, erklärt Vilja Pietiäinen , der in leitender Position am FIMM tätig ist. Pietiäinen gehört zu einer Forschungsgruppe unter Leitung von Professor Olli Kallioniemi . Krankheiten auf den einzelnen Patienten abgestimmt zu behandeln hat sich in den letzten Jahren zu einem viel diskutierten Thema entwickelt. Darüber hinaus versuchen die Forscher amFIMM

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UPM Biochemicals ist eine biomedizinische Abteilung von UPM Biomedicals, die u.a. die Zusammen- arbeit zwischen Unter- nehmen und Universitäten fördert.

Martti Bagge ist ein erfahrener Waldbesitzer im Osten Finnlands. Er verwaltet über 100 Hektar Wald verschiedener Altersstufen.

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