UPM_Biofore-Magazine-2-2017-GER

TEXT BENJAMIN LI CHUN-HOI   FOTOS TUOMAS HARJUMAASKOLA

„Sicherheit ist für uns das Wichtigste, wenn es um Möbel für unseren Sohn geht”, so Frank Tang.

Skandinavische Hölzer: Hoch im Kurs bei chinesischen Familien

Funktionale Kindermöbel aus nordischen Hölzern werden in China immer beliebter.

Ä ltere Chinesen schätzen oft gen richtet sich lieber mit Möbeln aus helleremNaturholz ein. Anspruchsvolle Mittelklassefamilien geben für hochwer­ tige Produkte, die sicher und frei von Gift­ stoffen sind, gerne mehr aus – besonders wenn es sich umKindermöbel handelt. Dabei genießt Schnittholz aus Finnland bei gebildeten chinesischen Verbrauchern einen guten Ruf. Möbel aus massivemMahagoni, Birnbaumholz oder Sandelholz. Die jüngere Generation dage- Finnische Fichte nach China Einer der Kunden von UPMTimber, Sampo KingdomHousehold Co., Ltd., ist ein großer chinesischer Möbelhersteller in Shenzhen. Das Unternehmen ist seit 17 Jahren auf Möbel für Kinder und Teen­ ager aus finnischer Fichte spezialisiert. Seine Produkte sind in drei Hauptstil­ richtungen erhältlich: skandinavisch, amerikanisch und ‚minimalistisch-chine­ sisch‘. Die typischen Sampo-Kunden sind junge Ehepaare ab 25 Jahrenmit Kindern zwischen zwei und zehn Jahren. Chinesische Kinder bekommen von ihren Elternmeist mit etwa drei Jahren ein eigenes Bett, damit sie unabhängiger werden. Auch zu anderen Anlässen gibt es neue Kindermöbel: zumKindertag im Juni, zumGeburtstag und in den Sommer- und Winterferien. Sicher und natürlich Als Frank Tang , der Geschäftsführer eines Fitnessstudios in Shenzhen, und seine

Frau Janet Zhang einen Schreibtisch für ihren dreijährigen Sohn suchten, stieß das junge Paar über Online-Recherchen und Empfehlungen von Freunden auf Sampo Kingdom. Sie besuchten das Geschäft zusammen mit ihrem Sohn und ließen ihn selbst auswählen. „Chinesische Kinder sind heutzutage ziemlich unabhängig und willensstark“, schmunzelt Frank. Der Schreibtisch ist aus Naturholz gefertigt und hat keinerlei farbige Beschichtung. Der Junge kann noch nicht lesen, aber er präsentiert gerne seine Fotos und sein Lieblingsspielzeug auf demTisch. Für Frank ist Sicherheit das Wichtigste, wenn es umMöbel für seinen Sohn geht. „Ichmöchte wissen, aus welchem Material sie gefertigt sind, ob das Unter­ nehmen verlässlich ist, ob es negative Medienberichte gibt oder ob die Produk­ tion die Umwelt belastet.“ Das Paar hat sich komplett mit Natur­ holzmöbeln eingerichtet. „Der skandinavische Stil ist in China sehr beliebt. Seine einfache, minimalis­ tische und praktische Ästhetik ist sehr ansprechend, ähnlich wie das iPhone von Apple“, sagt Frank. Der Einfluss sozialer Medien Frank und Janet denken inzwischen darüber nach, ein Etagenbett zu kaufen, da sie über ein zweites Kind nachdenken. SeitdemChina 2015 seine Ein-Kind- Politik aufgegeben hat, wünschen sich

Cheney Chanuang

mehr chinesische Familien ein zweites Kind. Unternehmen, die Produkte und Dienstleistungen für Kinder anbieten, freuen sich über diese Entwicklung. Cheney Chanuang , Brand Director bei Sampo Kingdom, ist überzeugt, dass die Zwei-Kind-Politik in den nächsten zehn Jahren das Marktpotenzial von Kindermöbeln in China enorm steigern wird. Derzeit hat Sampo 800 Filialen in ganz China und plant, im kommenden Jahr auf über 1.000 Filialen zu expan­ dieren. Das Unternehmen stellt sich seiner sozialen Verantwortung mit eigenen Initiativen, um seinMarken­ image durchMundpropaganda zu verbessern. Empfehlungen in den sozi­ alenMedien wie in Online-Foren und auf WeChat haben großen Einfluss auf die Kaufentscheidung, besonders wenn sie von wichtigenMeinungsführern und ihren Freunden stammen.

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