UPM_Biofore-Magazine-2-2017-GER

TEXT VESA PUOSKARI   FOTOS UPM; MIT FREUNDLICHER GENEHMIGUNG DER INTERVIEWPARTNER

Lebenszyklus unseres Kraftstoffs entstehen, und diesenWert mit der CO 2 -Bilanz fossiler Brennstoffe verglichen. Dabei werden der Transport der Rohstoffe, die Lagerung, die Verarbeitung und die Verteilung berücksichtigt. Grundlage der Berechnung sind die tatsächlichen Emissionen“, erläutert Helin. In Finnland gehen rund 60 Prozent des Ausstoßes von Treibhausgasen auf PKWzurück, der Rest entfällt auf Trans­ porter, LKW, Busse undMotorräder. Doch UPMBioVerno reduziert nicht nur den CO 2 -Ausstoß, sondern auch andere schädliche Abgasemissionen wie Stickoxide und Feinstaub. „Diese Emissionen beeinträchtigen direkt die Luftqualität in den Städten und könnenmit demKraftstoff von UPM signifikant reduziert werden“, meint Helin. Allein in diesem Jahr hat UPM BioVerno den CO 2 -Ausstoß im Straßen­ verkehr umüber 170Millionen kg gesenkt. Die Produktionskapazität für UPMBioVerno reicht aus, umden jähr- lichen CO 2 -Ausstoß einer Stadt der Größe Kassels einzusparen. Im vergangenen Jahr wurde der erneuerbare Dieselkraftstoff auf Holz­ basis UPMBioVerno in Bussen im BallungsraumHelsinki getestet. Die Tests ergaben, dass UPMBioVerno in Bussen im Stadtverkehr genauso leis­ tungsstark wie hochwertiger Diesel ist. Erneuerbarer Diesel besitzt das größte Potenzial, die Emissionen älterer Fahrzeuge zu senken, da diese nicht mit Dieselpartikelfiltern oder SCR-Katalysatoren ausgerüstet sind. Feinabstimmung in der Bioraffinerie UPMproduziert UPMBioVerno in seiner Bioraffinerie in Lappeenranta, Finnland, die seit fast drei Jahren in Betrieb ist. In dieser Zeit wurden die Produktions­ prozesse ständig optimiert und dies mit vielversprechenden Ergebnissen. Für die Herstellung einer Tankfüllung erneuer­ baren Kraftstoffs ist nun bis zu 25 Prozent weniger Energie erforderlich als noch im vergangenen Jahr. „Die Optimierung der Herstellungs­

Je mehr UPM BioVerno in fossile Dieselkraftstoffe investiert, desto geringer fallen die Abgasemissionen aus.

10 %

20 %

50 % 100 %

0

–5

–10

Weniger Schadstoffe im Straßenverkehr dank ERNEUERBARER KRAFTSTOFFE

–15

–20

–25

Kohlendioxid (CO)

Kohlenwasserstoff

*) Die Prozentsätze geben den Anteil von UPM BioVerno Diesel im fossilen Dieselkraftstoff an (100 % stehen für reines UPM BioVerno)

Die Weltbevölkerung nimmt zu, ebenso der Personen- und Güterverkehr. Wenn wir den Klimawandel verlangsamen wollen, müssen die Emissionen

Quelle: Studie der Universität Vaasa, 2015

im Straßenverkehr reduziert werden. Aber welche praktischen Lösungen gibt es für dieses drängende Problem?

B esonders während der Stoß­ zeiten ist der Verkehr sichtbar, hörbar und spürbar: die Abgase werden in den Straßen direkt in unsere Atemluft abgegeben. Kohlen­ dioxid ist dabei nur ein Teil des Problems, da Abgase auch Stickoxide und gesund­ heitsschädlichen Feinstaub enthalten. Einige wenigeMetropolen wie Paris planen bereits, ab 2025 ihre Innenstadt für Dieselfahrzeuge zu sperren, umdie Luftqualität zu verbessern. „Für eine Reduzierung der PKW-Emis­ sionen gibt es mehrereMöglichkeiten, etwa erneuerbare Kraftstoffe oder Elektroautos. Beim Schwerlastverkehr sieht es da schon viel schlechter aus“, erläutert Maiju Helin , der bei UPM Biofuels für Nachhaltigkeit undMarkt­ entwicklung zuständig ist. In Finnland gehen rund 80 Prozent des gesamten Dieselverbrauchs auf das Konto von Lkw, während dieser Wert weltweit bei 70 Prozent liegt. „Wenn wir den Einsatz umweltfreund­ licherer emissionsarmer Kraftstoffe wie erneuerbaremDiesel bei LKW steigern, ist dies sowohl kurzfristig als auch lang­

fristig eine effektive und einfache Lösung. Für erneuerbaren Diesel sind keinerlei Veränderungen amVerteilungs­ netz erforderlich, und auch dieMotoren

Verkehrsemissionen ansetzen. Deshalb zählt jede Lösung, egal ob groß oder klein. Hochmoderne Biokraftstoffe sind beson­ ders wichtig, umunsere langfristigen Klimaziele zu erreichen“, so Helin. Finnlandmöchte die Auswirkungen fossiler Brenn­

müssen nicht umgerüstet werden“, führt Helin aus. In der Europäischen Union sind Verkehrsemissionen deutlich gestiegen. Der Verkehr ist dabei eine der Haupt­ quellen von Treibhausgasen. In der EU ist der Straßenverkehr für über 70 Prozent aller Emissionen verantwortlich. Die EU hat sich zumZiel gesetzt, die Emissionen in Sektoren, die nicht dem Emissionsrechtehandel unterliegen – etwa die Landwirtschaft, Heizen und Verkehr –, ummindestens 30 Prozent unter das Niveau von 2005 zu senken. Hierzu wurden länderspezifische Reduktionsziele erarbeitet. Für Finnland schlägt die Kommission eine Senkung um 39 Prozent bis 2030 vor. „Wenn wir die Gesamtemissionen senkenmöchten, müssen wir bei den

Maiju Helin

stoffe durch den gesteigerten Einsatz erneuerbarer Kraftstoffe reduzieren. Ziel ist es dabei, den Anteil erneuerbarer Kraftstoffe auf 30 Prozent des gesamten Kraftstoffverbrauchs zu erhöhen. „Finnland ist entschlossen, seine Emissionen zu senken, und nimmt in der EU eine Vorreiterrolle ein“, meint Helin. UPMproduziert einen erneuerbaren Kraftstoff auf Holzbasis, UPMBioVerno, der während seines Lebenszyklus die Treibhausgasemissionen um bis zu 80 Prozent verringert. „Wir haben berechnet, welche Emissionen während des gesamten Emissionen mit erneuerbaren Kraftstoffen reduzieren

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