UPM_Biofore-Magazine-2-2017-GER

Auf der Suche nach Einsparungsmöglichkeiten

cher, der bislang eigentlich nur das Schlechteste erwarten konnte, wird nun selbst zumHändler, der den komplexen Elektrizitätsmarkt durchschaut und selbst davon profitieren kann. Hierdurch erhalten unsere Kunden einen klaren Vorteil gegen­ über Konkurrenten, die nicht so systema­ tisch organisiert sind“, erläutert Särkilahti. „Wird die Beschaffung nicht gründlich geplant, kann der Preis in einigen Fällen sehr hoch sein. Wenn ein Unternehmen jedoch die vorhandenenMöglichkeiten nutzt, kann es von unserer Expertise profi­ tieren und sich einenWettbewerbsvorteil verschaffen“, fügt sie hinzu. Wenn Stromabnehmer die Elektrizi­ tätspreise verfolgen, sich der natürli­ chen Flexibilität ihrer Prozesse bewusst machen und ihren Verbrauch exakt genug voraussagen, dann können sie das Preis­ risiko unter Kontrolle halten und einen erheblichen Vorteil daraus schlagen. Wenn Geschäftsprozesse unter Kontrolle sind, wird aus der Stromrechnung keine böse Überraschung und das Unternehmen kann sogar noch zusätzlichen Profit erzielen.

„Wir haben diese Expertise gezielt ausgebaut und ein hoch professionelles Niveau erreicht. Wir haben uns dabei auf Trading, IT-Systeme undWasserkraft­ produktionsmodelle sowie die Entwick­ lung vonMarktanalysen konzentriert. Dieses Wissen wird nun auch externen Kunden zur Verfügung gestellt“, so Särkilahti. Bei demneuen Service geht es darum, marktagile Formen der Elektrizitäts­ abnahme zu finden und imNamen des Kunden auf demEnergiemarkt tätig zu werden. Das Geschäftsmodell ist innerhalb der Branche komplett neu und wurde so angelegt, dass sowohl der Käufer als auch der Serviceanbieter davon profitieren. Die Servicegebühr hängt von demMehrwert ab, der für den Kunden erzielt wird. „Praktisch bedeutet dies, dass wir industriellen Stromabnehmern helfen, so intelligent wie möglich amEnergie­ markt zu agieren. Der passive Verbrau­ Vom passiven Verbraucher zum Wertschöpfer

TEXT SAARA PAKARINEN   FOTOS RAMI LAPPALAINEN

Durch Nutzung der fachlichen Expertise von UPMEnergy können Kunden ihre eigenen betrieblichen Abläufe optimieren und die günstigste verfügbare Energie nutzen. „Marktmaßnahmen werden erst dann angegangen, wenn wir eine gemeinsame Strategie mit demKunden erarbeitet haben. Diese abgestimmte Vorgehens­ weise ist dann die Richtschnur für unser Handeln“, erläutert Särkilahti. Der erste Schritt besteht darin heraus­ zufinden, welcheMöglichkeiten es gibt, günstigere Elektrizität zu nutzen. „Wir setzen beim Ist-Zustand des Kunden an und analysieren die Chancen für einenmarktagileren Betrieb. Danach erstellen wir ein Betriebsmodell und testen es in einer Pilotphase. Es ist von entschei­ dender Wichtigkeit, dass der gesamte Betrieb des Kunden unser Vorhaben versteht. Letzten Endes hängt der Erfolg des Prozesses vomEngagement aller Mitarbeiter des Kunden ab. Es geht haupt­ sächlich umVertrauen“, sagt Särkilahti. 

Marktagilität im Elektrizitätssektor bietet Wettbewerbsvorteil

UPM Energy hat einen völlig neuen Service im Angebot: Die Abteilung bietet ihr Fach- wissen großen Stromabnehmern in der Industrie zum Kauf an. A ngesichts historischer Umwälzungen, die demElektrizitätsmarkt bevorstehen, kann der Einkauf von Strom zum schwierigsten Teil der Rohmaterialbeschaffung für indust­ rielle Abnehmer werden. Obwohl sich der Markt derzeit wieder eher amKonsumenten als an den Produzenten ausrichtet, gibt es immer noch eine Reihe von Herausforderungen zumeistern. Das Marktgeschehen wird zunehmend in Echtzeit abgewickelt und immer komplexer und schwerer vorherzusagen. Es besteht abhängig von Tageszeit und Saison eine erhebliche Preisfluktuation, und der Markt entwickelt sich rasanter als je zuvor. In den letzten Jahren ist es zudem zu einer stärkeren Regulierung des Markts gekommen. Industrielle Abnehmer können von den laufenden Veränderungen amMarkt profitieren, die potentiellen Gewinne lassen sich aber nur äußerst schwierig reali­ sieren. Wenn ein großes Industrieunternehmen Elek­ trizität direkt amMarkt einkaufen will, ist das zeitauf­ wändig und kannmehrereMitarbeiter einen ganzen Tag lang beschäftigen. Kann das Unternehmen nicht genug Zeit und Aufwand in eine intelligente Beschaffung inves­ tieren, kauft es seine Elektrizität amEnde womöglich zu teuer ein und büßt dadurch einen wertvollen Vorteil ein. UPMEnergy kann hier durch einen neuen Service Abhilfe schaffen. UPM ist von Anfang an auf dem skan­ dinavischen Energiemarkt tätig gewesen, als Produzent und als Verbraucher. Nun stellt das Unternehmen seine einzigartige Expertise auf diesemGebiet auch Kunden zur Verfügung. „Wir haben umfangreiche Erfahrungenmit den Pro- zessen industrieller Stromabnehmer sammeln können und wissen, wie sich diese Prozesse nahtlos in den Elektrizitätsmarkt eingliedern lassen“, erläutert Anne Särkilahti , Director Business Services bei UPMEnergy.

DER NORDISCHE UND BALTISCHE ELEKTRIZITÄTSMARKT

BÖRSE FÜR FINANZPRODUKTE

SPOTMARKT (NORD POOL)

ELBAS (NORD POOL)

AUSGLEICH VON ELEKTRIZITÄT, KAPAZITÄT UND RESERVEMARKT (HAUPTNETZBETREIBER, IN FINNLAND FINGRID) Der Hauptnetzbetreiber sorgt mithilfe dieser Märkte dafür, dass das Hauptnetz nicht aus dem Gleichgewicht gerät.

(NASDAQ COMMODITIES) Auf diesem Markt werden Stromderivate mit einem Zeitrahmen von mehreren Jahren gehandelt. Dank der Derivate können Unter- nehmen ihre zukünftigen Zahlungsströme eindeutig festlegen.

Auf diesem gemeinschaftlichen nordischen und baltischen Markt werden Day-Ahead- Stunden gehandelt, deren Preis dann einzeln berechnet wird. Am Spotmarkt über- mitteln die Marktteilnehmer ihre Angebote täglich bis 13:00 Uhr finnischer Zeit an Nord Pool. Das Angebot besteht aus dem Preis und der Strommenge, die die Teilneh- mer stündlich zu kaufen oder zu verkaufen bereit sind. Auf Grundlage dieser Angebote errechnet Nord Pool dann aggregierte Angebots- und Nachfragekurven. Gemäß dem Gesetz von Angebot und Nachfrage ergibt sich der Kassakurs für Elektrizität am Schnittpunkt der beiden Kurven.

Nachdem der Kassakurs ermittelt wurde, beginnt am Sekundärmarkt der Handel für Day-Ahead- Stunden. Dies geschieht in Fällen, wenn der produ- zierte und am Spotmarkt verkaufte Strom aufgrund eines Kraftwerkausfalls nicht geliefert werden kann.

„Wir helfen unseren Kunden dabei, ihre industriellen Prozesse in den Elektrizitäts­ markt zu integrieren“, so Anne Särkilahti von UPM Energy.

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