UPM-Biofore-Magazine-3-2016-DE
Durch das „Words Matter“- Projekt soll die Lesekompetenz von Jugendlichen an finnischen Berufsschulen verbessert werden. Die Fähigkeit, einen Text zu verstehen und Ideen zu formu- lieren, wird auch in Zukunft eine wichtige Fähigkeit in der Arbeitswelt sein.
Emmi Jäkkö , Communications Officer amfinnischen Lesezentrum. Laut Jäkkö geht es bei demProjekt letztendlich darum, junge Leute dazu anzuregen, mehr zu lesen. „Viele der Schüler haben die Freude amLesen und das damit verbun- dene Vergnügen verloren. Mit diesem Projekt möchten wir sie dazu inspi- rieren, privat mehr zu lesen. Wir glauben, dass wir ammeisten errei- chen, wenn wir sie persönlich anspre- chen.“
Lesekompetenz größer wird. Dieser Trend besorgt Villacís, weil Jungen hinsichtlich ihrer Lesekompetenz auch im internatio- nalen Vergleich unter demDurchschnitt liegen. Ca. 80 Prozent aller Schüler in technischen Fächern an Berufsschulen sind Jungen. „Die Lesekompetenz ist eng mit mathematischen Fähigkeiten sowie mit den generellen Erfolgschancen imBeruf verbunden. Für Jungenmit unterdurchschnittlicher Lese- und Schreibkompetenz ist es schwieriger, in einemweiterführenden Studiumund imArbeitsleben erfolgreich zu sein. Langsame Leser tun sich außerdem schwer damit, ihre übrigen Fachkompe tenzen zu vertiefen. Aus diesemGrund müssen wir uns bemühen, die Situation zu verbessern.“ Zu allemÜberfluss mussten Berufs schulen vor Kurzemden Lehrplan für Finnisch und Sachkunde zusam menstreichen aufgrund von Förder mittelkürzungen. Demnach wird von Schülern heutzutage mehr Eigen
initiative erwartet.
„Wir glauben, dass die Verbesserung der Lese kompetenz letztlich eine Frage der Einstellung ist. Die Lage dürfte sich verbessern, wenn die Schüler motivierter sind.“
Hip-Hop als Inspiration Das Words Matter-Projekt wurde im Herbst 2016 ins Leben gerufen und hat eine Laufzeit von 18Monaten.
Ilmi Villacís
Unter anderem ist bald geplant, einenMedien- Workshop abzuhalten, bei demdie Teilnehmer über Trolling sprechen oder auch Clickbait- Schlagzeilen auf Websites analysieren können. Das Feedback von den Schülern war bisher sehr bestärkend. „Sie haben in
Die erstenWorkshops wurden vomLiteratur- und Kunstkritiker Aleksis Salusjärvi und vomRapper Mikko Sarjanen der Rap-Gruppe Atomirotta geleitet. „In denWork
shops wurden die Themen finnischer Rap-Musiktexte näher unter die Lupe genommen. DieWork shop-Leiter bemühten sich, eine posi- tive und ungezwungene Verbindung zu den jungen Teilnehmern aufzu- bauen und ihnen so denWert guter Lesefähigkeiten aufzuzeigen“, erklärt
Emmi Jäkkö
denWorkshops gelernt, dass ein Text verborgene Bedeutungen haben kann und dass sie zwischen den Zeilen lesen müssen. Außerdem ist Lesekompetenz heutzutage in der Medienwelt ein wichtiger Schutz vor Betrug.“
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