UPM Biofore Magazine 2-2019 DE

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DAS UNTERNEHMENSMAGAZIN 2/2019

DIE ZUKUNFT LIEGT IN DEN STÄDTEN

Eine neue Ära für UPM in Uruguay

Ein genauer Blick auf den Klimawandel

Innovationen für eine Zukunft ohne fossile Rohstoffe

Schauen Sie sich um. Fast alles, was Sie sehen, kann bald aus biobasierten Materialien hergestellt werden. Die Lösung für den weltweiten Konsumanstieg wächst in verantwortungsbewusst bewirtschafteten Wäldern. Bei uns werden Holzfasern, Moleküle und Produktions- rückstände sinnvoll eingesetzt, um nachhaltige, fossilfreie Alternativen für eine Vielzahl von Anwendungszwecken zu schaffen. Unser Ziel ist es, einen verantwortungsvollen Weg in eine nachhaltige, innovationsgetriebene und spannende Zukunft ohne fossile Rohstoffe zu weisen. upm.com/biofore

VON DER FOSSILBASIERTEN WIRTSCHAFT HIN ZUR BIOÖKONOMIE

INSPIRATION durch die unerschöpflichen Möglichkeiten der Bioökonomie BEREITSTELLUNG erneuerbarer und verantwortungsvoller Lösungen INNOVATIONEN für eine Zukunft ohne fossile Rohstoffe

BIOFORE IST DAS WELTWEITE UNTERNEHMENSMAGAZIN DER UPM-KYMMENE CORPORATION

Edi tor ial

Urbanisierung erfordert nachhaltige Lösungen

Die Weltbevölkerung wächst weiter rasant an und die Lebensweise der Menschen verän- dert sich. Die konsumierende Mittelschicht wird kurzfristig um fast 2 MilliardenMenschen zunehmen. Im Jahr 2014 lebte etwa die Hälfte der Weltbevölkerung in Städten, bis 2050 werden es zwei Drittel sein. Neben dem urbanen Lebensstil und demArbeitsplatzangebot in den Städten gibt es noch weitere Gründe für zukünftige Migrationswellen. Bis 2015 könnte bis zu einer Milliarde Menschen aufgrund des Klimwandels gezwungen sein, ihre Heimat zu verlassen. Derzeit entstehenMegastädte mit mehr als 10Millionen Einwohnern. In diesen schnell wachsenden urbanen Zentren müssen ausreichendWohnraum, eine effiziente Logistik, saubere Energielösungen und sonstige Infrastruktur bereitgestellt werden, ganz zu schwei- gen von Arbeitsplätzen und einer funktionierenden Grundversorgung. Dabei kann die Technik sich als überaus wertvoll erweisen: ZumBeispiel kann durch das Internet der Dinge in neuen intelligenten Städten das Recycling wesentlich effizienter organisiert werden, als das jetzt der Fall ist. Mit der Zunahme der Bevölkerungszahlen wird auch der Bedarf an neuen Konsumgütern und den für ihre Produktion erforderlichen Ressourcen steigen. Die Abmilderung des Klimawandels ist eine Herausforderung für die gesamte Menschheit. Der beste Weg dazu besteht darin, den Einsatz fossiler Rohstoffe radikal zu reduzieren. Wir bei UPM sind stolz darauf, ein Teil der Lösung zu sein, indemwir zahlreiche Alternativen zu fossilen Produkten anbieten und aktiv neue bioökonomische Innovationen entwickeln. Darüber hinaus stellen wir sicher, dass die Wälder auch in Zukunft biobasierte Rohstoffe liefern und gleichzeitig als wirksame CO 2 -Senken fungieren. Darum pflanzen wir jedes Jahr 50Millionen Bäume – das sind einhundert Bäume pro Minute. Die Welt braucht nachhaltige Ökosysteme, in der nachwachsende Rohstoffe imKreislauf geführt werden. Niemand kann jedoch die Herausforderungen des Klimawandels allein bewältigen. Neben demEngagement und der Zusammenarbeit verschiedener Partner sind viele Lösungen nebeneinander erforderlich. Arbeiten wir daher gemeinsam an einer Zukunft ohne fossile Rohstoffe!

HANNA MAULA Vice President, Communications and Brand, UPM

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Inhal t

03 Editorial 04 Inhalt

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BIOFORE IN DER GESCHÄFTSWELT

08 Neue Ära in Uruguay Die Kunden begrüßen die mutige Entscheidung von UPM, ein neues Zellstoffwerk in Paso de los Toros zu bauen. 12 Aufbruchstimmung in Durazno Das neue Werk von UPM in Uruguay wird 10.000 unbefristete Vollzeitstellen schaffen undim ganzen Land die Ausgaben ankurbeln. Angesichts der Zunahme des Flugverkehrs bieten Biotreibstoffe eine Antwort auf die Frage, wie Luftfahrtemissionen reduziert werden können. 20 Die Macht des Einzelnen Durch die wachsende Anzahl von Single- Haushalten steigt der Bedarf an kleineren, nachhaltigeren Verpackungen. 24 Abschied von fossilen Rohstoffen Das zu 100 % auf Holz basierende, kunststoff­ freie Etikettenmaterial UPMForest Film ist eine bahnbrechende Innovation. 26 Natürliche Heilung FibDex ist ein neues chirurgisches Verbands­ material auf Holzbasis, das bei der Wund- pflege viele Vorteile bietet. 16 Biotreibstoff für Flugzeuge bereit zum Durchstarten INNOVATIONEN DURCH BIOFORE

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Inhal t

28 Frischer Wind Wasser-, Wind- und Solarenergie sind eine absolut wettbewerbsfähige Alternative zu herkömmlichen Energiequellen.

31 Städte – Hoffnung oder Untergang des Planeten?

Trotz der mit der Urbanisierung einhergehenden Probleme sind Städte auch Innovationsschmieden für globale Herausforderungen. 34 Ein genauer Blick auf den Klimawandel Ein neuer Bericht prognostiziert die Aus­ wirkungen des Klimawandels auf die Geschäfts­ bereiche von UPM. 38 Der Kraftstoff der Zukunft Panu Routasalo erklärt, warumBiokraftstoffe eine klimapositive Lösung bieten, an der die Gesellschaft nicht vorbeikommt. 40 Wundermaterial Holz Neue Gebäude aus Holz eben denWeg für zukünftige Innovationen in der Architektur. 43 Kohlenstoffneutral bauen Wir sehen uns aktuelle Beispiele für interessante neue, auf Holz basierende Architekturkonzepte an. 48 Herkömmliches Lernen oder E-Learning? Schulen auf der ganzenWelt stellen fest, dass eine ausgewogene Kombination von Print- und Digital- medien ein großartiges Lernerlebnis ermöglicht. TRENDS

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CHEFREDAKTION Hanna Maula

REDAKTIONSLEITUNG Sini Paloheimo, Saara Töyssy

REDAKTION Heli Aalto

Marko Erola Veera Eskelin Markku Herrala Sari Hörkkö Kristiina Jaaranen Marko Janhunen Sanna Juvonen Klaus Kohler Anneli Kunnas Marjut Meronen Virpi Mäenanttila Marika Nygård Säde Rytkönen Annika Saari Tommi Vanha Päivi Vistala-Palonen

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DEUTSCHE REDAKTION Silja Kudel

GESTALTUNG Valve

DRUCK Erweko Oy

UMSCHLAG UPM Finesse Silk 200 g/m² INNENSEITEN UPM Finesse Silk 130 g/m²

BIOFORESIGHT

50 Inklusion lohnt sich 51 Wälder im Fokus

UPM-KYMMENE CORPORATION PO Box 380 FI-00101 Helsinki Tel. +358(0)20415111

IN TIME

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54 Verantwortungsvolle Investitionen und Anerkennung für Verantwortung

upm.de

Wir liefern erneuerbare und verantwortungsbewusste Lösungen und Innovationen für eine Zukunft ohne fossile Rohstoffe in den folgenden sechs Geschäftsbereichen: UPM Biorefining, UPM Energy, UPM Raflatac, UPM Specialty Papers, UPM Communication Papers und UPM Plywood. Wir beschäftigen weltweit insgesamt etwa 19.000 Mitarbeiter und unser Jahresumsatz liegt bei circa 10 Mrd. Euro. Unsere Aktien sind im NASDAQ OMX Helsinki notiert. UPM BIOFORE – BEYOND FOSSILS. upm.de

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FOLGEN SIE DEM PFAD Folgen Sie dem Pfad und entdecken Sie die Geheimnisse der einzigartigen Wälder Finnlands. Erleben Sie den Wald wie nie zuvor und erfahren Sie, wie wir gemeinsam seine Vielfalt erhalten können.

Besuchen Sie upmforestlife.com

WIE HEISST DIE ART?

In UPM Forest Life gibt es über 150 Tier- und Pflanzenarten. Einige davon finden Sie auch auf den Seiten dieses Magazins. Erkennen Sie sie? Scannen Sie mit Ihrem Handy den QR-Code, um sie genauer anzusehen.

Schwarzspecht DRYOCOPUS MARTIUS

Hochmoor-Bläuling AGRIADES OPTILETE

Preiselbeere VACCINIUM VITIS-IDAEA

upmforestlife.com

Biofore in der Geschäf t swel t

TEXT Matti Remes   FOTOS UPM

KUNDEN BEGRÜSSEN INVESTITION IN URUGUAY UPM plant mit dem Bau eines neuen Zellstoffwerks in Uruguay die anspruchsvollste Investition in der Geschichte des Unternehmens. Die Zellstoffkunden von UPM begrüßen diese historische Maßnahme.

M it dem neuen Zellstoffwerk in Paso de los Toros wird UPM sein Zellstoffgeschäft erheblich aus- bauen und seine Ertragskraft stei- gern. Das begrüßen auch die Kunden des Unternehmens. Bernd Eikens , Executive Vice President, UPMBiorefining, traf sich kürzlich mit chine- sischen Kunden, die bereits sehnsüchtig auf die Inbetriebnahme der neuen Anlage warten. „Sie würden sich freuen, wenn wir das Projekt beschleunigen und früher abschließen könn- ten. Es ist erfreulich, dass schon jetzt eine hohe Nachfrage nach den Produkten der neuen Fabrik besteht. DemErfolg des Projekts steht diesbezüg- lich nichts mehr imWege“, so Eikens. Laufender Anstieg der Zellstoffnachfrage Es wird geschätzt, dass die Zellstoffnachfrage jährlich um ca. 3 % steigen wird. Das Kunden­ interesse lässt auf gute Marktaussichten für die Zukunft schließen. Wachstumstreiber sind die zunehmende

Urbanisierung und die steigende Kaufkraft der Mittelschicht, insbesondere in den Entwick­ lungsländern. Diese Megatrends steigern die Nachfrage nach Hygiene-, Verpackungs- und Spezialpapieren. „In den asiatischen Ländern und vor allem in China gibt es ein riesiges Wachstumspotenzial für Zellstoff, obwohl der Markt für Tissuepapiere spürbar gewachsen ist. Dasselbe gilt für Afrika und verschiedene andere Länder auf der Welt“, erklärt Eikens. Er unterstreicht, dass auch in den Industrie­ ländern die Marktaussichten für Zellstoff gut sind, da Holzfasern als Rohstoff für verschie- dene Produkte genutzt werden, die fossil basierte Kunststoffe ersetzen sollen. „Mit zunehmendemAlter der Bevölkerung wächst die Nachfrage nach faserbasierten Produkten wie Windeln und anderen Hygiene­ produkten.“ Gemeinsames Wachstum Die Produktionskapazität der neuen Zellstoff­ fabrik in Paso de los Toros wird sich auf über 2,1 Millionen Tonnen an Eukalyptuszellstoff belaufen. Dies entspricht einer Erhöhung der Zellstoff-Produktionskapazität von UPMum

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„Es ist erfreulich, dass schon jetzt eine hohe Nachfrage nach den Produkten der neuen Fabrik besteht. Dem Erfolg des Projekts steht diesbezüglich nichts mehr im Wege.“ – Bernd Eikens

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DIE INVESTITION wird die Zellstoff- Produktionskapazität von UPM um mehr als 50 % erhöhen. Dadurch wird das Unternehmen sein Zellstoffgeschäft erheblich ausbauen und seine Ertragskraft steigern.

DIE VERFÜGBARKEIT von Eukalyptus wird durch unternehmenseigene und gepach- tete Plantagen und Lieferverträge mit Privatunternehmen sichergestellt. UPM besitzt und pachtet in Uruguay Plantagen mit einer Fläche von 382.000 Hektar.

mehr als 50 %. Die Produktionsanlage soll in der zweiten Jahreshälfte 2022 in Betrieb gehen. „Wir freuen uns darauf, gemein- sammit unseren Kunden zu wach- sen“, erklärt Eikens. Die Investition von UPM kommt genau zum richtigen Zeitpunkt, da in den nächsten drei Jahren nur eine begrenzte Menge neuer Zellstoff-Produktionskapazitäten auf demMarkt erwartet wird. Der Bau der neuen Zellstoffwerk wird mit einem Investitionsvolumen von 2,7 Mrd. Euro realisiert und erfordert jahrelange Planung. Darüber hinaus braucht die Fabrik Zugang zu wettbe- werbsfähigen und nachhaltig produ- zierten Holzressourcen. Zu den größten Risiken im Zell­ stoffgeschäft gehören Konjunktur­ schwankungen. Wie bei allen ande- ren Rohstoffen schwanken auch bei Zellstoff Preis und Nachfrage. „Derzeit ist der Preis für Zellstoff deutlich niedriger als im vergange- nen Jahr. Aber damit müssen wir fer- tig werden.“ Eikens rechnet damit, dass das neue Zellstoffwerk auch angesichts schwankender Marktbedingungen gewinnbringend wirtschaften wird, wird es doch eine der weltweit wettbewerbsfähigsten Anlagen sein. Zu den wichtigsten Trumpfkarten des Werks gehören seine effizi- ente Holzbeschaffung und Logistik. Wettbewerbsvorteile sind auch die große Produktionskapazität für

„Die Investition wird enorme Auswirkungen auf die Geschäftstätig- keiten und die lang- fristige Wertschöpfung von UPM haben.“

Das Land ist sowohl politisch als auch sozial stabil. Darüber hinaus leisten klare gesetzlichen Bestimmungen zur Bewirtschaftung von Holzplantagen einen Beitrag zu einem verantwor- tungsvollen Geschäftsmodell. Ein weiterer wichtiger Faktor war, dass UPM die Anzahl seiner Holz­ plantagen in Uruguay systematisch erhöht hat und der Konzern bereits ein weiteres Zellstoffwerk im Land betreibt: die 2007 eröffnete Zellstoff­ fabrik Fray Bentos. „Wir kennen Uruguay gut und ver- fügen dort bereits über eine stabile Organisation mit gut ausgebildeten Mitarbeitern.“ Wie Eikens hinzufügt, gibt es starke Synergieeffekte zwischen den beidenWerken, weil die neue Fabrik die vorhandene Organisation von

Zellstoff, der Einsatz Bester verfüg- barer Techniken und gut ausgebildete Mitarbeiter. „Wenn Effizienz und Kosten­ struktur stimmen, müssen wir die Produktion auch dann nicht zurück- fahren, wenn der Marktpreis für Zell­ stoff einmal sinkt. Niedrige Preise sind ein Problem für Produktions­ anlagen mit hohen Produktions­ kosten, weil sie ihre Produktions­ mengen reduzieren müssen.“ Uruguay reich an Synergien Vor der Investitionsentscheidung hat UPM verschiedene Standort­ alternativen für das neue Zellstoff­ werk untersucht. Uruguay kam zum Zug, weil es alle Voraussetzungen für verantwor- tungsvolle Forstwirtschaft erfüllt.

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DAS WERK WIRD die strengen uruguayischen Umweltbestimmungen sowie sämtliche internationalen Normen und Empfehlungen für moderne Fabriken voll- ständig erfüllen. Die Umweltleistung des Werks wird umfassend und transparent überwacht. Die Produktionskapazität der Fabrik wird sich an- fänglich auf 2,1 Millionen Tonnen pro Jahr belaufen.

„Vor 2008 produzierte UPMprak- tisch nur Zellstoff für seine eige- nen Papierfabriken. Seitdem hat sich unser Unternehmen weiterentwickelt und ist heute ein maßgeblicher Akteur auf dem globalen Zellstoffmarkt. Je größer UPMwird, desto mehr Kompetenzen brauchen wir. Wir müssen unsere Ressourceneffizienz verbessern und unsere Prozesse, Produktionsplanung und Logistik optimieren.“ Eikens weist darauf hin, dass die Investition in Paso de los Toros eng mit der Biofore-Strategie von UPM verknüpft ist, die darin besteht, Holzressourcen zu erneuerbaren, innovativen und qualitativ hochwer- tigen Produkten der Bioökonomie zu verarbeiten. Zellstoff ist ein wichtiger Rohstoff für verschiedene Produkte.

UPM in Uruguay nutzen kann – von der Personalverwaltung bis hin zur Finanzverwaltung. „Wir können auch unsere Produktions- undWartungskompe­ tenzen gemeinsam nutzen. Die die Minimierung der Transportwege von den Holzplantagen zu den Zell­ stoffwerken wird die Kosteneffizienz der beiden Fabriken entscheidend verbessern. Darüber hinaus kön- nen wir für ausgehende Zellstoff­ lieferungen dieselben Schiffe und dieselbe Hafenlogistik nutzen.“ Starker Antrieb für umfassende Verbesserungen In den vergangenen Jahren hat UPM mit seiner breiten Kundenbasis sys- tematisch einen marktorientierte- ren Ansatz für Zellstoff entwickelt.

„Die Investition wird enorme Auswirkungen auf die Geschäfts­ tätigkeiten und die langfristige Wertschöpfung von UPMhaben. Schließlich ist es die größte Investition in der Geschichte des Unterneh­ mens. Sie betrifft alle Unternehmens­ funktionen sowie unsere wichtigsten Interessengruppen“, so Eikens. „Ich bin mir sicher, dass unsere Investoren den Fortschritt des Projekts mit großem Interesse verfol- gen werden.“

WIE HEISST DIE ART?

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TEXT Daniel Dawson   FOTOS Presidencia Uruguay; Andrés Bartet

Beginn einer NEUEN ÄRA IN ZENTRAL­ URUGUAY durch Wachstumsprojekt von UPM

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D ie größte Investition von Centenario einen Einfluss auf die gesamte Region“, so Carmelo Vidalín , Gouverneur des Departamentos Durazno. „Den Einwohnern von Durazno bietet das Werk durch sein Arbeitsplatzangebot Chancen für wirtschaftliches Wachstum“, fügt er hinzu. „Sie freuen sich über die Entwicklungsmöglich­ keiten, die ihnen der Zugang zu neuen Technologien, Logistik, Transport, Bildung, Gesundheit und Dienstleistungen eröffnet.“ Wirtschafts- und Beschäftigungsmotor Laut einer aktuellen Studie von Deloitte, einer der weltweit vier größtenWirtschaftsprüfungs­ gesellschaften, wird das Projekt maßgebliche wirt­ schaftliche Auswirkungen haben. Insgesamt wird UPM voraussichtlich etwas mehr als 3 Milliarden US-Dollar in den Bau des Zellstoffwerks und eines Zellstoffterminals amHafen vonMontevideo sowie die Verbesserung der lokalen Infrastruktur inves- tieren. Hinzu kommen geschätzte 1,2 Milliarden US-Dollar an öffentlichen Investitionen zur Verbesserung der öffentlichen Infrastruktur. Sobald die Bauphase abgeschlossen ist und das neue Zellstoffwerk in Betrieb genommen wird, wird UPMPaso de los Toros weitere Wert­ schöpfung für die uruguayische Wirtschaft gene- rieren. So wird beispielsweise erwartet, dass allein während der Bauphase zu Spitzenzeiten mehr als 6.000 Vollzeitarbeitsplätze entstehen werden. Dadurch werden fast 1,2 Milliarden US-Dollar in die Wirtschaft Uruguays gepumpt. Dies entspricht etwa 2 Prozent des BIP des Landes. Zusätzliche Ausgaben für die öffentliche Infrastruktur – vom Ausbaggern der Hafeneinfahrt inMontevideo über den Ausbau von Straßen und Brücken und eine Bahnverbindung zwischenMontevideo und Durazno – werden dazu ebenfalls ihren Beitrag leisten. UPM in der Geschichte des Unternehmens tiefgreifende Auswirkungen auf die gesamte Wirtschaft und Gesellschaft Uruguays haben. „Wir erwarten uns von demWerk in der Stadt Pueblo

Die neue UPM Zellstofffabrik in Durazno in der Nähe der Stadt Paso de los Toros wird 10.000 Arbeitsplätze schaffen und die Sozialausgaben in ganz Uruguay ankurbeln.

CARMELO VIDALÍN

AUF DER GRUNDLAGE von Untersuchungen zu den sozial- ökonomischen Auswirkungen des Projekts wird erwartet, dass das Werk das BIP von Uruguay um rund 2 % und den jährlichen Wert der Ausfuhren aus Uruguay um rund 12 % steigern wird. Durch den Bau der Fabrik werden in Uruguay rund unbefristete 10.000 Vollzeitstellen entstehen.

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Nach der Fertigstellung des Schienen­ netzes in Zentraluruguay werden doppelt so viele Güter wie bisher per Bahn trans- portiert werden können. Das senkt die Logistikkosten für andere Branchen, die sich ebenfalls für eine Ansiedelung in der Region interessieren. Großes Arbeitsplatzangebot Deloitte schätzt, dass das Werk nach sei- ner Fertigstellung jährlich 1,35 Milliarden US-Dollar zur Wirtschaftsleistung von Uruguay beitragen wird. Dies entspricht rund 2 Prozent des BIP des Landes. Davon werden rund 900Millionen US-Dollar jährlich direkt von UPMPaso de los Toros (durch die Geschäftstätigkeiten des Werks und von unter der Aufsicht von UPM ste- henden Subunternehmern) erwirtschaftet. Der Rest stammt aus indirekten und indu- zierten Effekten. „Der Anstieg des BIP in den Departamentos wird voraussichtlich 10 Pro­ zent betragen“, so Vidalín. „So wird nicht nur in Durazno Einkommen generiert, son- dern auch in vielen anderen Städten und im Osten des Departamentos.“ Die wirtschaftlichen Auswirkungen wer- den sich nicht nur auf Durazno beschrän- ken. UPMwird jährlich 105 Millionen US-Dollar an Steuern und 66 Millionen US-Dollar an Sozialversicherungsbeiträgen entrichten. Diese Zahlungen kommen ganz Uruguay zugute. Insgesamt entstehen durch das neue Zellstoffwerk landesweit etwa 10.000 Voll- zeitarbeitsplätze. Diese umfassen rund 600 eigene Mitarbeiter von UPM sowie 4.000 damit verbundene Arbeitsplätze bei direkten Vertragspartnern, zumBeispiel in Instandhaltung, Logistik und Forstwirt­ schaft. Es wird erwartet, dass entlang der Wertschöpfungskette und im ganzen Land weitere 6.000 indirekte Vollzeitstellen geschaffen werden. Laut demBericht von Deloitte wird das Projekt eine Reihe von positiven exter- nen Effekten mit sich bringen, die maß- geblich zur Schaffung von Arbeitsplätzen und zur Entwicklung der Region bei- tragen werden. Dies betrifft vor allem einige Departamentos, die hinsichtlich verschiedener sozioökonomischer und Entwicklungsindikatoren derzeit noch schlecht abschneiden.

DAS PROJEKT WIRD maßgebliche wirt- schaftliche Auswirkungen haben. UPM inves- tiert 3 Milliarden US-Dollar in den Bau des Zellstoffwerks und eines Zellstoffterminals am Hafen von Montevideo sowie die Verbesserung der lokalen Infrastruktur. Hinzu kommen geschätzte 1,2 Milliarden US-Dollar an öffentli- chen Investitionen zur Verbesserung der öffentli- chen Infrastruktur, zum Beispiel den Ausbau von Brücken und Straßen und eine Bahnverbindung zwischen Montevideo und Durazno.

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Río Negro erhöhen, der vom nahe- gelegenen Staudamm stromabwärts fließt. Dies geschieht in Überein­ stimmung mit den Richtlinien der Umweltdirektion Uruguay und den Ergebnissen der Umweltverträglich­ keitsstudie für das Zellstoffwerk. Ziel ist, die Wasserqualität des Flusses zu verbessern. Rodgers ist überzeugt, dass das neue Werk die gleichen hohen Standards einhalten wird wie das erste UPM-Werk in Fray Bentos. „Durch Echtzeitüberwachung war die uruguayische Regierung jeder- zeit über die betrieblichen Tätigkeiten des Werks in Fray Bentos, der ers- ten großen Zellstofffabrik des Landes, informiert“, berichtet Rodgers. Für ein besseres Uruguay Vidalín und García sind ebenso wie Rodgers der Ansicht, dass das Werk nur sehr geringe Umweltauswirkungen haben wird. Laut Vidalín hat das Werk in Fray Bentos eine hervorra- gende Umweltbilanz vorzuweisen. Darum ist er zuversichtlich, dass auch von der neuen Fabrik keine negativen Umweltauswirkungen zu erwarten sind. Dabei spielen auch die finnischen Wurzeln von UPM eine Rolle. Dass Finnland für sein Engagement für ökologische Nachhaltigkeit bekannt ist, hat das Vertrauen der örtlichen Behörden in die geschäftlichen Aktivi­ täten von UPM gestärkt. „Für Uruguay ist wichtig, dass bei einer solchen Investition wirtschaft- liche, ökologische und soziale Aspekte umfassend berücksichtigt werden“, fügt García hinzu. Vidalín und García wiederum hof- fen, dass der Erfolg der beiden Zellstoff­ werke von UPM in Uruguay weitere Investitionen nach sich ziehen wird. „Diese Investition ist ein großartiges Signal an die Welt, dass Uruguay ein ernsthaftes, verantwortungsbewusstes Land ist, in dem sowohl Institutionen als auch Investoren respektiert wer- den“, so García. „Es ist ein starker Impuls für Investoren auf der ganzen Welt, weiterhin an Uruguay zu glauben und in Uruguay zu investieren.“ 

„Dieses Entwicklungs- programm deckt alles ab, was mit Bildung, Gesund- heit, Sozialversicherung, öffentlicher und Verkehrs- sicherheit, Wohnraum und allen Aspekten, die das Leben der Menschen berühren, zu tun hat.“

– Àlvaro García

henden Arbeitsplätze von Fachkräften mit Universitätsabschluss besetzt werden. Weitere 10 Prozent gehen an Techniker und Spezialisten. „Der Verwaltung ist bewusst, dass eine entsprechende Berufsausbildung erforderlich ist. Deshalb führt sie gemeinsammit Institutionen wie INEFOP (National Institute for Employment and Vocational Training) Ausbildungs­ programme durch, damit unsere Bevölkerung auf die vorhandenen Stellenangebote zugreifen kann“, so Vidalín. Höchste Umweltstandards Ein weiteres wichtiges Thema für die örtliche Bevölkerung und für Uruguay insgesamt ist der Umwelt­ schutz. Bruce Rodgers , Umwelt­ berater bei Ecometrix, unterstützte UPM beimBau des zweitenWerks, um die Umweltbelastung durch das Abwasser des Werks zu minimieren. „UPMwird eine Abwasserreini­ gungsanlage mit der besten verfüg­ baren Technologie bauen“, so Rodgers. „Sie wird wirklich spekta- kulär sein. Die Qualität des gerei- nigten Abwassers wird den stren- gen Anforderungen entsprechen, die Uruguay für das Werk festgelegt hat.“ Die Regierung von Uruguay wird denMindestwasserstand des

Auswirkungen auf die soziale Infrastruktur Eine der größten Herausforderungen für Vidalín und seine Landsleute in Durazno wird darin bestehen, die örtliche Infrastruktur zu verbessern. Es werden voraussichtlich rund 5.000 neue Mitarbeiter nach Pueblo Centenario und in das nahe gelege- nen Paso de los Toros ziehen. Beide Orte zusammen kommen derzeit auf 15.000 Einwohner. Vidalins Verwaltung will die Gesundheitsversorgung im Departamento ausbauen, und UPM hat zugesagt, Investitionen in den Wohnungsbau zu unterstützen. Álvaro García , Leiter des Planungs- und Haushaltsbüros (Oficina de Planeamiento y Presupuesto, OPP) von Uruguay, wird mit UPMund den lokalen Behörden zusammenarbeiten, um diese Entwicklung imRahmen des „Programms für die zentrale Region“ zu begleiten. „Dieses Entwicklungsprogramm deckt alle Aspekte ab, die das Leben der Menschen berühren“, sagt er. Insbesondere Bildung wird eine wichtige Rolle spielen, damit sowohl die Einwohner von Durazno als auch anderer Regionen Uruguays von der Investition profitieren können. Vidalín schätzt, dass 5 Prozent der neu entste-

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Aufgrund des stetig zunehmenden Luftverkehrs­ volumens steht die Welt vor der immer dringenderen Notwendigkeit, Emissionen zu reduzieren. Die einzig mögliche Lösung besteht darin, den Einsatz von Biotreibstoffen in der Luftfahrt rasch zu steigern.

BIOTREIBSTOFF FÜR FLUGZEUGE BEREIT ZUM ABHEBEN

TEXT Marko Erola   FOTOS UPM

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A ufgrund des stetig zunehmenden Luftverkehrsvolumens steht die Welt vor der immer dringende- ren Notwendigkeit, Emissionen zu reduzieren. Die einzig mög- liche Lösung besteht darin, den Einsatz von Biotreibstoffen in der Luftfahrt rasch zu steigern. Flugreisen werden immer beliebter – Hurrikanen, Finanzkrisen und sogar Terroranschlägen zum Trotz. Vor zehn Jahren gab es jährlich 2,5 Milliarden Flugreisende. Heute sind es 4,5 Milliarden. Bisher sind nur 20 % der Weltbevölkerung schon einmal mit demFlugzeug gereist. Die International Air Transport Association prognostiziert, dass sich die Anzahl der Fluggäste bis 2037 verdoppeln wird. In diesem Jahr werden 100Millionen Personen in Asien erstmals eine Flugreise unternehmen. Durch die Zunahme des Flugverkehrs sind auch die Emissionen gestiegen. Durch 40Millionen Flüge pro Jahr (imDurchschnitt über 100.000 Flüge pro Tag) gelangen 900Millionen Tonnen Kohlendioxid in die Atmosphäre. Die Luftfahrt ist eine wesentliche Quelle von Treibhausgasemissionen und gehört als Branche zu den größten Umweltverschmutzern. Zwischen Januar und Juni 2019 stiegen die Luft­ fahrtemissionen imVergleich zumVorjahreszeitraum erneut um fast 3,5 %. Prognosen zufolge wird voraussichtlich allein die Luftfahrt die Hälfte des CO 2 -Budgets des IPCC zur Beschränkung des durchschnittlichen Temperatur­ anstiegs auf 1,5 °C aufbrauchen.

Im schlimmsten Fall werden sich die Luftfahrt­ emissionen bis zur Mitte des Jahrhunderts mehr als verdreifachen. Emissionshandel ist nur ein Anfang Die Luftfahrtindustrie ist sich des Problems bewusst. In den vergangenen zehn Jahren hat die Branche eine Milliarde US-Dollar in Flugzeuge mit einem um ein Viertel geringeren Treibstoffverbrauch investiert und darüber hinaus den Verbrauch durch die Optimierung des Flugbetriebs und der Flugstrecken reduziert. Zudem bieten Fluggesellschaften ihren Passagieren in der Regel die Möglichkeit, ihre Emissionen auszu- gleichen oder den Einsatz von Biotreibstoffen zu unter- stützen, indem sie für ihren Flug etwas mehr zahlen. Große Hoffnungen ruhen auf Maßnahmen zur Emissionsminderung. Der innereuropäische Luft­ verkehr nimmt seit 2012 amEmissionshandel teil, und die Luftfahrtorganisation der UN (ICAO) stellt durch eine Obergrenze für das Wachstum der Luftfahrtemissionen sicher, dass jeder Emissions­ anstieg über das Niveau von 2020 hinaus an anderer Stelle ausgeglichen wird. Das System zur Emissions­ reduzierung imFlugverkehr, CORSIA, hat bereits 192 Teilnehmerländer mit einem erheblichen Reduktionspotenzial. In der Praxis überwachen die Fluggesellschaften ihre Emissionen jedoch lediglich. Die nächsten Schritte sind eine freiwillige Pilotphase ab 2021, gefolgt von einer freiwilligen Anfangsphase ab 2024. Ausgleichszahlungen für Emissionen werden erst 2027 verpflichtend erhoben.

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DAS POTENZIAL on Biotreibstoffen wird durch die Tatsache verdeutlicht, dass sie derzeit nur 0,01 % des gesamten Treibstoffverbrauchs ausmachen.

Damit handelbare Emissionsrechte entstehen, müssten aber auch Energie­ erzeuger, Industrie und andere Trans­ portarten ihre Emissionen reduzieren. Forscher an der Chalmers University of Technology in Göteborg bezweifeln, dass durch das Kompensationssystem das gewünschte Ziel erreicht wird. „Unseren Analysen zufolge wird die Verrechnung von Emissionsredu­ zierungen in anderen Branchen in Schweden mit der Luftfahrtbranche imRahmen des EU-Emissionshandels und von CORSIA die CO 2 -Emissionen nur um 0,8 % jährlich reduzieren. Das liegt deutlich unter dem angestrebten Ziel einer zweistelligen Verringerung“, erklärt Assistenzprofessor Jörgen Larsson . Leistungsstärkere Motoren, Systeme zur Emissionsreduzierung und betrieb- liche Optimierungen könnten die Luft­ fahrtemissionen um 2–3 % jährlich senken. Dies ist zwar eine maßgebliche Reduzierung, reicht aber nicht annä- hernd aus, um den Emissionsanstieg zu stoppen, geschweige denn zu redu- zieren. Große Hoffnungen auf erneuerbaren Treibstoffen

Da 99 % der Flugemissionen und 50 % der Flugbetriebsemissionen durch Kerosin verursacht werden und Alternativen wie Wasserstoff- oder Elektroantrieb noch in den Kinder­ schuhen stecken, ist der Einsatz von Biotreibstoffen die wirksamste Methode zur Reduzierung der Flugemissionen. Nachhaltige Flugzeugtreibstoffe verursachen üblicherweise 80 %weni- ger Emissionen als fossile Treibstoffe. Allerdings machen Biotreibstoffe bisher nur 0,01 % des gesamten Treibstoffverbrauchs aus. SkyNRG, der Marktführer auf dem Gebiet von Bio-Flugzeugtreibstoffen, hat an über 30 Fluglinien Treibstoff für mehr als 150.000 Flüge geliefert. Das Produkt von SkyNRG wird aus gebrauchtemFrittierfett hergestellt und kann mit fossilen Treibstoffen gemischt werden. In der Regel macht Biotreibstoff nur einen geringen Teil der Kraftstoff­ mischung aus, der Rest sind fossile Treibstoffe, weil Biotreibstoffe derzeit mehr als dreimal teurer sind als fos- sile Flugzeugtreibstoffe. In der Praxis bedeutet dieser Preisunterschied, dass Biotreibstoffe ohne staatliche Unterstützung kaum eingesetzt werden.

Teurere Flugtickets? Die Steigerung des Biotreibstoffanteils nicht ganz einfach. In der Luftfahrtindu- strie sind knapp 66 MillionenMenschen beschäftigt. Gemessen an ihremWert wird ein Drittel der weltweit gehandel- tenWaren per Flugzeug transportiert. Es ist für die Politik schwierig, die Fluggesellschaften zumEinsatz von Biotreibstoff zu verpflichten – gerade jetzt, wo viele von ihnen aufgrund des Investitionsstaus und der ständig stei- genden Treibstoffpreise in die Insolvenz gehen. In vielen Ländern wird eine Passa­ giersteuer erhoben, aber nur in wenigen

SO REISEN SIE UMWELT­ FREUNDLICHER

Überlegen Sie, ob es für Ihren Flug emissions­ sparende Optionen gibt. Wählen Sie eine Flug­ gesellschaft mit einer modernen Flotte. Fliegen Sie möglichst direkte Strecken und vermeiden Sie Umwege. Vermeiden Sie große, überfüllte Flughäfen. Nutzen Sie öffentliche Verkehrsmittel. Kompensieren Sie Ihre Flugemissionen und unter- stützen Sie den Einsatz von Biotreibstoffen.

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„Es ist schwierig, die Ziele für erneuerbare Biotreibstoffe für Flugzeuge ohne staatliche Unterstützungsmaßnahmen zu erreichen, insbesondere wenn Regierungen andere Transportarten direkt unterstützen und fossile Brennstoffe tief in der Struktur verwurzelt sind“, erklärt Maarten van Dijk, CEO, SkyNRG.

Quelle: Finnair, KLM

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Ländern wird der Treibstoff bei Inlandsflügen besteuert. Mit einer internationalen Treibstoffsteuer ist kurzfristig auch nicht zu rech- nen. Vieles deutet darauf hin, dass zunächst Biotreibstoffquoten ein­ geführt werden. Norwegen ist das erste Land, das eine solche Quote einführt. Ab 2020 müssen mindestens 0,5 % Biotreibstoffe eingesetzt werden. Über einen Zeitraum von 10 Jahren wird die Quote auf 30 % steigen. Ähnliche Quoten sind in Schweden, Finnland, Spanien und Frankreich geplant. SkyNRG rechnet damit, dass solche Quoten in den nächsten fünf Jahren zur Normwerden. Dennoch wird es ohne politischenWillen unmöglich sein, die Emissionsziele zu erreichen. „Es ist schwierig, die Ziele für erneuerbare Bio-Flugzeugtreibstoffe ohne staatliche Unterstützungsmaß­ nahmen zu erreichen, insbesondere wenn Regierungen andere Transport­ arten direkt fördern“, erklärt Maarten van Dijk , CEO, SkyNRG.

Milliardenschwerer Markt Jedes Jahr werden rund 280Millionen Tonnen Flugzeugtreibstoff verbraucht. Die ICAO prognostiziert, dass sich diese Zahl bis 2050 auf 852 Millionen Tonnen fast verdreifachen wird. Um das Emissionsreduktionsziel der ICAO zu erreichen, muss die Hälfte dieser Menge Biotreibstoff sein. Van Dijk schätzt, dass jährlich fast 200Millionen Tonnen Biotreibstoff eingesetzt werden, selbst wenn alle anderenMaßnahmen zur Emissions­ reduzierung die Erwartungen über­ treffen. Ein Anteil von nur 1 % auf dem Markt für Biotreibstoffe hat einen Wert von vielenMilliarden Euro. Es gibt viele Unternehmen, die sich die- senMarktanteil sichern möchten. So haben United Airlines, British Airways und KLM bereits maßgeb- liche Investitionen in Biotreibstoffe für Flugzeuge getätigt. Auf Treibstoffhersteller und Technologieunternehmen sollten rasch handeln – auf sie warten interes- sante Zukunftschancen.

Große Ambitionen für die neue Bioraffinerie Aktuell beliefert die Bioraffinerie von UPM Biofuels die Luftfahrtbranche noch nicht – aber bei Planung der zweiten Bioraffinierie, die in Kotka gebaut werden soll, spielt Biotreibstoff für Flugzeuge eine wichtige Rolle. Die geplante Bioraffinerie der nächsten Generation soll rund 500.000 Tonnen (die fünffache Kapazität der Bioraffinerie Lappeenranta) an modernen Biokraftstoffen für den Straßenverkehr und Biorohstoffe für die Chemieindustrie produzieren. eine breite Rohstoffbasis nutzen. Es sollen feste und flüssige Abfälle und Abfallfraktionen zum Einsatz kommen. Als weitere Rohstoffe sind feste Biomasse und Brassica carinata vorgesehen. Brassica ist eine nach­ haltige Ölsaat, die Kohlenstoff im Boden speichert. Derzeit sind technische und kom- merzielle Machbarkeitsstudien für die Bioraffinerie in Kotka im Gange. „Aus ökologischen Überlegungen heraus müssen wir einen bestimm- ten Prozentsatz an fossilen Kraft­ stoffen durch nachhaltige Biokraft­ stoffe ersetzen. Dadurch entsteht eine Nachfrage, auf die die Branche mit einem geeigneten Angebot reagieren wird. Damit beginnt ein positiver Kreislauf, der zur Verlangsamung des Klimawandels beiträgt“, erklärt Maiju Helin, Head of Sustainability and Market Development, UPM Biofuels, der UPM in internationalen Luftfahrtforen zur Emissionsreduzierung vertritt. Die nach europäischen Maßstäben sehr große neue Bioraffinerie soll

Verantwortungsvoll fliegen UPM unterhält Produktionsstätten auf verschiedenen Kontinenten und das Unternehmen hat fast 20.000 Mitarbeiter und Kunden in 110 Ländern. Angesichts einer derart ausgedehnten Geschäftstätigkeit ist das Flugzeug für die Mitarbeiter UPM oft zwangsläufig das Verkehrsmittel der Wahl. Im vergangenen Jahr verursachten UPM-Geschäftsreisen 10.000 Tonnen Kohlendioxidemissionen. Das entspricht den jährlichen Emissionen von rund 1.000 Einwohnern Finnlands. Das Flugreiseaufkommen von UPM ist in den vergangenen Jahren relativ konstant geblieben. Mit der Einführung von E-Meetings vor 15 Jahren sank die Anzahl der Flugreisen bei UPM spürbar. Alle Meetings mit Teilnehmern aus verschiedenen Ländern werden nach Möglichkeit mit E-Conferencing-Tools abgehalten. Geschäftsreisen werden nur unternommen, wenn sie absolut nicht zu vermeiden sind. Im Einklang mit dem Markenversprechen Beyond Fossils ist UPM stets bestrebt, seine Emissionen zu reduzieren und Produkte herzustellen, die fossile Kraftstoffe ersetzen. Die nachhaltig bewirtschafteten Wälder des Unternehmens in Finnland speichern jährlich 500.000 Tonnen Kohlendioxid. In Uruguay hat UPM durch die Anlage von Eukalyptusplantagen neue Kohlenstoffsenken für 40 Millionen Tonnen CO 2 geschaffen.

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TEXT Geni Raitisoja   FOTOS Fabio Pilotti; Aska; James Tye

Die Macht des Einzelnen

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WIE HEISST DIE ART?

Bis 2030 wird die Anzahl der Single-Haushalte voraussichtlich um 120 Millionen steigen. Dieser Trend führt zu einem Bedarf an kleineren, nachhaltigeren Verpackungen.

D ie Urbanisierung verändert die Art undWeise, wie wir leben – imwahrsten Sinne des Wortes. Neben weniger Eheschließungen und Geburten, einer alternden Bevölkerung und einem Anstieg des verfügbaren Einkommen ist die Urbanisierung einer der Hauptfaktoren für die Zunahme der Single-Haushalte. Erich Klinenberg, der Autor von Going Solo , sagt, dass Städte es Menschen ermöglichen, allein zu leben und dennoch ihre Freizeit in Gesellschaft zu verbringen. Laut Klinenberg sind Single- Haushalte ein relativ neues Phänomen. Er weist darauf hin, dass bis in die 1950er Jahre hinein keine einzige Gesellschaft in der Geschichte der Menschheit das Alleinleben unter- stützte. Schätzungen zufolge gab es Ende 2016 330Millionen Single- Haushalte. Euromonitor rech- net damit, dass es bis 2030 weltweit 120Millionen mehr sein werden. Von Lulu, Anna und Alice wollten wir wissen, wie das das Single-Dasein insbesondere beim Lebensmittelkauf und beimEssengehen ihre Kaufentscheidungen beeinflusst.

ANNA KUUSELAS Lebensstil bringt es mit sich, dass sie häufiger in Restaurants als zu Hause isst. Wenn das doch einmal der Fall sein sollte, nutzt sie zur Bestellung Apps.

örtlichen „Wet Market“. Ich kaufe lie- ber in Supermärkten oder im Internet Fertiggerichte, die ich nur noch auf- wärmen muss. Bei uns zu Hause wird auch gekocht, aber manche Gerichte holen wir uns auch imRestaurant. So können wir bei einer Mahlzeit bis zu 25 kleine Gerichte servieren, von denen alle probieren können. In China kann man sogar frisches Obst und Gemüse online bestellen. „Ich kaufe meine Lebensmittel meis- tens imOnline-Supermarkt Hema. Viele Menschen haben seit Jahren keinen Supermarkt mehr betreten. Im Internet wählt man die gewünsch- ten Produkte aus und innerhalb von 20Minuten wird alles in der Regel kostenlos nach Hause geliefert“, erklärt Lulu. Da immer mehr Verbraucher in Ländern wie China den Komfort

Technologie als Wegbereiter „Ich esse nicht viel Fast Food. Ein- bis zweimal proWoche bestelle ich mir vielleicht etwas über Apps wie Eleme“, erzählt Lu Ying , Mitbegründerin von Future Urban Living. „Oft esse ich aus- wärts, bei geschäftlichenMeetings oder wenn ich mit Freunden aus- gehe. Dabei geht es nicht nur um die Nahrungsaufnahme, sondern vor allem auch um den sozialen Aspekt.“ Lulu lebt in Shanghai, wo die Menschen oft auswärts essen. Lulu führt dies darauf zurück, dass die Mahlzeiten in China üblicherweise aus vielen verschiedenen Gerichten beste- hen. „Auch Familien, die zu Hause kochen, ergänzen selbst gekochte Mahlzeiten gerne mit einemFertig­ gericht, ummehr Vielfalt auf den Tisch zu bringen. Meine Großeltern kaufen ihre Essenszutaten auf dem

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ALICE CASIRAGHI LEBT in Mailand und legt besonderen Wert auf Nach­ haltigkeit. Sie kauft gerne in kleinen familiengeführten Geschäften, um biologisch erzeugte und lokale Produkte zu unterstützen.

lich brauche. Wenn doch einmal etwas übrigbleibt, verarbeite ich zumBeispiel überreife Beeren zu Marmelade oder friere sie ein, bevor sie verderben“, sagt sie. Die Finnin Anna Kuusela , Life- Coach und Autorin von The Wander Woman‘s Playbook , wohnt in London. Ihr Lebensstil bringt es mit sich, dass sie häufiger in Restaurants als zu Hause isst. „Ich reise viel und habe oft Meetings mit Kunden. Da ist es manchmal sinnvoller, nicht für mich allein zu kochen. Ich möchte keine Lebensmittel kaufen, die ich dann nicht verbrauchen kann.“ Anna nutzt Apps wie Ocado, um Essen zu bestellen. „Über Abel & Cole bestelle ich auch Obst und Gemüse. Sie liefern mir eine Kiste mit ausrei- chend Zutaten für ungefähr zwei große Salatmahlzeiten. Ich mag, dass sie ihre Produkte direkt vomErzeuger zum Verbraucher liefern und dass die leere Kiste auch wieder direkt bei mir zu Hause abgeholt wird.“

der Supermärkte den lokalen „Wet Markets“ vorziehen, wird der Bedarf an Etiketten für Lebensmittelver­ packungen steigen. Gleichzeitig werdenMarkenartikler auf die Zunahme der Single-Haushalte reagieren, indem sie kleinere Packungsgrößen anstelle der früher beliebten Familien- oder Sparpakete anbieten. Alice Casiraghi lebt inMailand. Der Service-Designerin und Mit­ begründerin von Future Urban Living fällt in in Supermärkten zu viel Verpackungsabfall an. „Ich kaufe in kleinen Geschäften und transpor- tiere meine Einkäufe in einer wie- derverwendbaren Tasche“, sagt sie. „Ich habe das Glück, in einem Land zu leben, wo es qualitativ hoch- wertiges Obst und Gemüse gibt. Ich verschwende keine Lebensmittel und kaufe nur das, was ich wirk- Keine Verschwendung, kein Überkonsum

u

Single-Haushalte haben einen Vorteil: Autonomie. Dies gibt Singles als Verbrauchern eine gewaltige Macht: Sie können die Produkte wählen, die im Einklang mit ihren Überzeu- gungen und Werten stehen. Nachhaltigkeit, insbesondere der Verpackung, erweist sich als einer der wichtigsten Faktoren dafür, welche Artikel im Warenkorb eines Singles landen.

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Da Nachhaltigkeit eine immer wichtigere Rolle für die Kauf­ entscheidungen von Singles spielt, müssen Markenartikler immer nachhaltigere Verpackungsalternativen anbieten können.

Im Zeitraum von 2001 bis 2016 ist die Anzahl der Single-Haushalte um 50 % auf 330 Millionen gestiegen. Bis 2020 werden Single-Haushalte 18 % aller Haus­ halte weltweit ausmachen. Die meisten der mehr als 16 Millionen Singles in den USA sind zwischen 35 und 64 Jahre alt.

ist das eine fragwürdige Gewohnheit. „Ich mache mir meinen Kaffee mor- gens zu Hause, weil es mich immer wieder erstaunt, welche Menge an Kunststoffabfällen durch Kaffee zum Mitnehmen anfällt.“ Auch Alice versucht, übermäßig verpackte Produkte zu vermeiden. „Ich reduziere meinen Kunststoff­ abfall, indem ich festes Shampoo und Conditioner anstatt flüssiger Produkte kaufe. Außerdem stelle ich mittlerweile meine eigene Zahnpasta her, das ist wirklich ganz einfach.“ „In Europa, wo sauberes Trink­ wasser zur Verfügung steht, kann man einfach eine nachfüllbare Wasserflasche mit sich herumtra- gen. Ich esse und trinke auch mög- lichst nicht unterwegs. In Italien setzt man sich üblicherweise zumEssen hin. Wenn das gerade nicht möglich ist, kaufe ich möglichst unverpackte Produkte, wie eine Focaccia oder ein Sandwich,“ erklärt Alice. Da Nachhaltigkeit eine immer wichtigere Rolle für die Kaufent­ scheidungen von Singles spielt, müssenMarkenartikler immer nach- haltigere Verpackungsalternativen anbieten. Das Sortiment von UPM Speciality Papers an holzbasierten Verpackungsmaterialien erfüllt alle Anforderungen an erneuerbare und recyclingfähige Alternativen zu fossi- lenMaterialien. „In London kauft man sich oft ein Sandwich und ein Getränk und isst das am Schreibtisch“, sagt Anna. „Ich versuche dann, das Beste aus dem verfügbaren Angebot auszuwählen. Aber eines mache ich immer: ich habe immer einen Stoffbeutel für Einkäufe dabei – das habe ich mir in Finnland angewöhnt. So vermeide ich es zumin- dest, Plastiktüten zu verwenden.“ 

Lesen, was auf den Etiketten steht

Lulu, Alice und Anna bevorzugen alle Bioprodukte und regionale Erzeug­ nisse. „Ich schaue genau auf den Etiketten nach, ob es sich um ein Bio- Produkt handelt“, sagt Lulu. „Obst und Gemüse aus Bioanbau kaufe ich vor Ort und saisonal. Das hat den Vorteil, dass die Lebensmittel günstiger und frischer sind. Ich halte Bio für eine fai- rere Option mit besserer Qualität und besseren Produkten.“ Anna, die sich „quasi vegan“ ernährt, kauft aus aus gesundheit- lichen Gründen hauptsächlich Bio­ produkte. „Dazu bieten sich in London alle Möglichkeiten. Ich zahle gerne etwas mehr für biologische Produkte, weil ich finde, dass wir achtsammit uns selbst umgehen müssen.“ Alice kauft gerne bei kleinen fami- liengeführten Geschäften. „Es ist vielleicht etwas teurer, aber trotz- dem kaufe ich lieber dort als in Supermarktketten. Glücklicherweise kann ich mir das leisten. Mir ist klar, dass das nicht allenMenschen mög- lich ist.“ Bewusstes Konsumverhalten Single-Haushalte haben den Vorteil, dass sie frei und nach ihren persönli- chen Vorlieben entscheiden können, wofür sie ihr Geld ausgeben wollen. Dies gibt Singles als Verbrauchern eine gewaltige Macht: Sie können die Produkte wählen, die imEinklang mit ihren Überzeugungen undWerten ste- hen. Nachhaltigkeit, insbesondere der Verpackung, erweist sich als einer der wichtigsten Faktoren dafür, welche Artikel imWarenkorb eines Singles landen. Kaffee zumMitnehmen wird auf der ganzenWelt konsumiert. Für Lulu

Single-Haushalte sind die häufigste Haushaltsform in der EU. In Schweden bestehen 59 % der Haushalte aus einer einzelnen Person.

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Innovat ionen durch Biofore

TEXT Matti Remes   FOTOS Janne Lehtinen, UPM

FOREST FILM ERSETZT FOSSIL BASIERTES ETIKETTENMATERIAL

Innovationen durch holzbasiertes Etikettenmaterial sind ein gutes Beispiel dafür, wie sich das Engagement von UPM für die Entwicklung von Materialien, die fossile Rohstoffe ersetzen können, auch wirtschaftlich auszahlt. D ie Nachfrage nach nachhaltigen Verpa­ ckungsmaterialien steigt rapide an, insbesondere bei Konsumgütern wie Lebensmitteln und Kosmetika. Dies gilt auch für Etikettenmaterial: die Ver­ braucher sind bestrebt, wo immer mög- lich fossile Ressourcen durch erneuer- bare Rohstoffe zu ersetzen. Polypropylen hergestellt und ist das erste Etikettenmaterial seiner Art auf demMarkt, wie Tuomo Wall , Leiter des Geschäftsbereichs Etiketten von UPMRaflatac in der EMEIA-Region, bestätigt. „Das ist ein erster konkreter Schritt zur Erfüllung unseres Versprechens, fossile Rohstoffe nach und nach abzu- lösen. Irgendwann wollen wir alle Kunststofffolien von Raflatac entwe- der aus recycelten oder erneuerbaren Rohstof­f en herstellen“, soWall. Parallel zu Forest Film hat UPM

So vielseitig wie Kunststoff Internationale Lebensmittel- und Kosmetikunternehmen sind bestrebt, den Einsatz von nachhal- tigen und vollständig recycelbaren Verpackungsmaterialien zu steigern. Unilever etwa will bis 2025 nur noch vollständig wiederverwendbare, recyclingfähige oder kompostierbare Kunststoffverpackungen verwenden. Procter & Gamble hat angekündigt, bis 2030 den Einsatz von erdölbasier- Forest Film Etikettenmaterial zeichnet sich durch eine lückenlose Rückverfolgbarkeit der Produkt- kette aus. Rohstoffherkunft und Produktionskette werden durch unabhängige Dritte überprüft.

Als direkte Reaktion auf diesen Trend haben UPMRaflatac und UPMBiofuels gemeinsam ein neues Produkt entwi- ckelt. Forest Film™ ist ein innovatives neues Etikettenmaterial, das aus in der UPMBioraffinerie Lappeenranta produ­ ziertemUPMBioVerno-Naphtha her- gestellt wird. Naphtha ist ein erdölfreier Rohstoff aus Rohtallöl, das als Rückstand bei der Zellstoffproduktion anfällt. Forest Filmwird aus holzbasiertem

Raflatac auch einen neuen erdölfreien Klebstoff auf denMarkt gebracht, der ebenfalls vollständig aus erneuer­ baren Rohstoffen hergestellt wird. Zusammen mit den Etikettenmate­ rialien von UPMRaflatac ist dieser Klebstoff Teil einer umfassenden Lösung, die mit allen ihren Kompo­ nenten Nachhaltigkeit unterstützt.

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FOREST FILM ist ein großartiges Beispiel dafür, wie UPM durch sein kontinuierliches Engagement für den Ersatz fossiler Rohstoffe spannende Innovationen auf den Markt bringt.

Branchen zusammenbringen. Im Februar startete UPMBiofuels ein gemeinsames Projekt mit dem Molkereiunternehmen Arla, dem Verpackungsunternehmen Elopak und demChemieproduzenten Dow. Die Wertschöpfungskette sieht so aus, dass Dow Kunststoffgranulat aus UPMBioVerno-Naphtha herstellt, das Elopak zu Verpackungen für Arla verarbeitet. Die dünnen Folien, die Getränkekartons auslaufsicher machen, werden jetzt aus erneuerba- remKunststoff hergestellt. „Holzbasierte Kunststoffe verrin- gern den Bedarf an fossil basierten Kunststoffen deutlich, und die dar- aus hergestellten Verpackungen sind ebenfalls vollständig recycelbar“, so Snellman. 

tem neuen Kunststoff zu senken. „Wir unterstützen den Ersatz von fossil basierten Kunststoffen. Jede Tonne Etikettenmaterial aus erneuer- baremKunststoff ersetzt eine Tonne aus fossilen Kunststoffen“, soWall. Aus biobasierten Kunststoffen her- gestellte Etikettenmaterialien haben genau die gleichen Eigenschaften wie herkömmliche Kunststoffe. Das bedeutet, dass sie eins zu eins in der Produktion eingesetzt werden können, ohne dass Prozessänderungen erfor- derlich sind. Die Kunden fordern zunehmend, dass die Umweltfreundlichkeit eines Produkts sich nicht nur durch grüne Werbekampagnen äußert. Forest Film Etikettenmaterial zeichnet sich durch eine lückenlose Rückverfolgbarkeit der Produktkette aus. Rohstoffherkunft und Produktionskette werden durch unabhängige Dritte überprüft.

Ein echter Durchbruch Forest Film ist ein großartiges Beispiel dafür, wie UPM durch sein konti- nuierliches Engagement für den Ersatz fossiler Rohstoffe spannende Innovationen auf denMarkt bringt. „Darüber hinaus ist das Produkt ist auch ein hervorragendes Beispiel für die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Geschäftsbereichen imKonzern. Ein Bereich produziert den Rohstoff, ein anderer verarbeitet ihn dann weiter“, erklärt Marko Snellman , Commercial Manager bei UPMBiofuels. In der Wertschöpfungskette von Forest Film sind auch noch weitere Partner tätig, die Kunststofffolien aus erneuerbaremNaphtha herstellen und an Raflatac liefern. Snellman betont, dass neue Lösungen oft in Ökosystemen ent- wickelt werden, die verschiedene

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